«Ich tue das für unsere Zukunft»

«Ich tue das für unsere Zukunft»

  • Im Vor­feld der kirchen­be­hördlichen Gesamterneuerungswahlen im Herb­st 2022 wirbt Hor­i­zonte in los­er Folge für das Engage­ment als Kirchenpfleger.
  • Viele Kirchge­mein­den haben grosse Mühe, geeignete Kan­di­dat­en für dieses gemein­nützige Amt zu find­en.
  • Gipf-Ober­frick hat Glück. Móni­ca Suter stellt sich dieser Her­aus­forderung.

Nor­maler­weise würde man vor poli­tis­chen Wahlen keinen einzel­nen Kan­di­dat­en her­auspflück­en und in der Zeitung por­traitieren. Im Rah­men der Beitragsrei­he zu den kirchen­be­hördlichen Gesamterneuerungswahlen diesen Herb­st ist die Vorstel­lung von Móni­ca Suter-Blan­co hinge­gen keine plumpe Wahlwer­bung, son­dern vielmehr ein Aufruf an alle Kirchen­s­teuerzahler, sich diesel­ben Über­legun­gen zu machen, die sich die engagierte Haus­frau und Mut­ter aus Gipf-Ober­frick gemacht hat, bevor sie aus Überzeu­gung ja sagte zur Kan­di­datur für die Kirchenpflege.

Zu ein­er Kampfwahl scheint es allerd­ings in ihrer Pfar­rei nicht zu kom­men, da sie auch gle­ichzeit­ig die einzige Per­son ist, die sich für den freien Sitz zur Ver­fü­gung gestellt hat.

Schlagende Argumente

Broschüre der Landeskirche

Die Römisch-Katholis­che Kirche im Aar­gau erläutert in ihrer neuen Broschüre «Eine starke Basis für eine starke Kirche» gut nachvol­lziehbar die ver­schiede­nen Auf­gaben ein­er Kirchenpflege. Die Broschüre lässt sich direkt von der Web­site der Lan­deskirche run­ter­laden oder auch in gedruck­ter Form über die Mailadresse bestellen.

Als ver­heiratete Frau mit zwei kleinen Kindern von vier und sieben Jahren, einem Haus mit Garten und ein­er Katze, die eben­falls umsorgt sein will, hat Móni­ca Suter alle Hände voll zu tun. «Mut­ter sein ist wie ein Beruf», sagt die 40-Jährige mit einem Hochschu­la­b­schluss in Touris­mus­be­trieb­swirtschaft. «Eltern zu sein über­haupt ist eine grosse Her­aus­forderung. Wir sind ver­ant­wortlich dafür, unseren Kindern gute Vor­bilder zu sein. Wenn wir etwas nicht richtig machen, dann haben sie später ein­mal Prob­leme, wenn sie es auch falsch machen.»

Aus dieser Überzeu­gung her­aus hat sich Suter denn auch dazu entschlossen, für den frei gewor­de­nen Sitz in der Kirchenpflege von Gipf-Ober­frick zu kan­di­dieren: «Ich tue das für unsere Kinder und damit auch für die Zukun­ft unser­er Kirche.» So wie sie für ihren Mann und für ihre Kinder da sei, ihnen ein Heim schaffe, worin sie sich gebor­gen und daheim fühlten, so sehe sie auch ihre Auf­gabe als Per­son­alver­ant­wortliche in der Kirchenpflege, wenn sie denn gewählt werde. «Es ist wichtig, sich um die Leute zu küm­mern, die für die Kirche arbeit­en. Sie sind das Fun­da­ment dieser Organ­i­sa­tion. Wenn sie gesund sind und es ihnen gut geht, dann kann es auch der Kirche gut gehen. Das ist genau so wie in ein­er Fam­i­lie.»

Schlagende Nonnen

Dass sie sich ein­mal so für die katholis­che Kirche ein­set­zen würde, hätte sie vor ihrer Heirat vor zwölf Jahren nicht gedacht. Damals lebte sie noch in Mex­i­co City, wo sie auch geboren und aufgewach­sen war. «Ich besuchte als Kind eine katholis­che Schule. Was ich da lernte, war, dass die Kirche kor­rupt ist und dass man von den Non­nen geschla­gen wird, wenn man einen Fehler macht.» Sie sei aber trotz­dem immer gerne zur Kirche gegan­gen, weil sie sich da gebor­gen gefühlt habe und nicht nur Gott nahe, son­dern auch allen Men­schen, denen sie sich ver­bun­den füh­le; wie etwa ihrem Vater, der vor acht Jahren gestor­ben ist.

Ste­fan, ihr Mann, habe der Kirche schon immer nahe ges­tanden. Mit ihm und durch ihre bei­den Kinder habe auch sie ihre Reli­giosität wieder­ent­deckt. «Nicht so sehr die Kirche als Insti­tu­tion», betont sie, «son­dern vielmehr als Philoso­phie und als Gemein­schaft, die uns lehrt, was Gott von uns will und wie wir uns als Men­schen ver­hal­ten sollen.» In dieser pos­i­tiv­en Hal­tung stellt sie sich nun der neuen Her­aus­forderung.


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Christian Breitschmid
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