«Hori­zon­te» und «Kir­che heu­te» heiraten

  • Die Dele­gier­ten­ver­samm­lung des Pfarr­blatt­ver­eins Hori­zon­te hat der Fusi­on von «Hori­zon­te» mit «Kir­che heu­te» zugestimmt
  • Das neue Pfarr­blatt soll im August 2024 zum ersten Mal erscheinen.
  • Mit­glie­der­schwund und stei­gen­de Pro­duk­ti­ons­ko­sten sind Grün­de für die Fusion.

Mit 70 Stim­men dafür, vier Stim­men dage­gen und fünf Ent­hal­tun­gen haben die Dele­gier­ten des Pfarr­blatt­ver­eins Hori­zon­te der Umset­zung eines neu­en, über­re­gio­na­len Pfarr­blatts zuge­stimmt. Auch die Dele­gier­ten der Pfarr­blatt­ge­mein­schaft Nord­west­schweiz hat­ten die Zusam­men­le­gung ihrer eige­nen Publi­ka­ti­on «Kir­che heu­te» mit «Hori­zon­te» ein­stim­mig geneh­migt. Damit ist die Vor­aus­set­zung geschaf­fen, dass Ende August 2024 die erste Num­mer eines gemein­sa­men Pfarr­blat­tes in der Auf­la­ge von 140‘000 Exem­pla­ren erschei­nen wird.[esf_wordpressimage id=47209 width=half float=right][/esf_wordpressimage]

Leser­schaft bestimmt den Namen des neu­en Pfarrblattes

Der Name der neu­lan­cier­ten Publi­ka­ti­on soll von der Leser­schaft durch eine Abstim­mung im Früh­ling bestimmt wer­den. Nadia Omar, Kir­chen­rä­tin und Mit­glied des Pro­jekt­teams, prä­sen­tier­te die Null­num­mer des neu­en Pfarr­blat­tes. Das Erschei­nungs­bild der Null­num­mer ist durch grös­se­re Bil­der und weni­ger Text pro Sei­te geprägt. Die Titel­ge­schich­te soll über­re­gio­nal rele­vant und für vie­le, auch kir­chen­fer­ne Men­schen inter­es­sant sein. Ab der Sei­te drei wer­den regio­na­le The­men aus den ehe­ma­li­gen Gebie­ten von «Hori­zon­te» und «Kir­che heu­te» auf­ge­grif­fen. Auch Wech­sel­sei­ten, die nicht in allen Aus­ga­ben glei­chen sind, wer­den durch das neue Kon­zept möglich.

Neu haben die Mis­sio­nen gemein­sam eine Dop­pel­sei­te für ihre Infor­ma­tio­nen. Die Pfar­rei­sei­ten, die in der Ver­ant­wor­tung der Pfar­rei­se­kre­ta­ria­te lie­gen, kön­nen fle­xi­bler gestal­tet wer­den, was den Wün­schen der Sekre­ta­ri­ats­mit­ar­bei­ten­den ent­spricht. Die Publi­ka­ti­on mit dem gemein­sa­men zehn­sei­ti­gen Man­tel und dem Pfar­rei­en­teil wird in 19 Regio­nal­aus­ga­ben erschei­nen. Dies im Kan­ton Aar­gau, in den Kan­to­nen Basel-Land­schaft und Basel-Stadt und im solo­thur­ni­schen Dorneck-Thier­stein. [esf_wordpressimage id=47218 width=half float=left][/esf_wordpressimage]

An der Ver­samm­lung im Roten Turm in Baden waren neben den Dele­gier­ten aus den Aar­gau­er Kirch­ge­mein­den, der Vor­stand des Ver­eins «Hori­zon­te» und zehn Gäste anwe­send. Unter den Gästen waren Domi­nik Pré­tôt, Co-Prä­si­dent des Vor­stan­des von «Kir­che heu­te» und Prä­si­dent der Pro­jekt­grup­pe «Pfarr­blatt Nord­west­schweiz», die das Kon­zept für das neue Pfarr­blatt erar­bei­tet hat­te. Eben­falls unter den Gästen war Felix Wehr­le, Kirch­ge­mein­de­prä­si­dent in Mut­tenz. Felix Wehr­le ist Mit­glied der Steue­rungs­grup­pe. Als ehe­ma­li­ger Kom­mu­ni­ka­ti­ons­chef von Coop steht er der Pro­jekt­grup­pe bera­tend zur Sei­te mit sei­nen Erfah­run­gen, die er bei der Neu­lan­cie­rung der Coop-Zei­tung gewon­nen hatte.

Das Pfarr­blatt für Kirchenferne

«Wie kann ich die 80 Pro­zent der kir­chen­fer­nen Mit­glie­der errei­chen?», die­se Fra­ge stel­le er sich als Kirch­ge­mein­de­prä­si­dent unab­läs­sig, sag­te Felix Wehr­le in sei­nem Votum für eine Fusi­on der Pfarr­blät­ter. Mit den Steu­er­ein­nah­men der Kirch­gän­ge­rin­nen und Kirch­gän­ger, wür­den ledig­lich die Löh­ne des Pfar­rers und der Pfar­rei­se­kre­tä­rin bezahlt. Die Kirch­ge­mein­den sei­en auf die Ein­nah­men der kir­chen­fer­nen Mit­glie­der angewiesen.

«Kaum jemand wür­de die Coop­zei­tung abon­nie­ren», schlug Felix Wehr­le den Bogen vom Kon­sum­ma­ga­zin zu den Pfarr­blät­tern. Den­noch errei­che die Zeit­schrift zwei Drit­tel der Kun­din­nen und Kun­den und dies, weil der Detail­händ­ler Coop viel Geld aus­ge­be, sei­ne Kund­schaft mit einer attrak­ti­ven, unter­halt­sa­men Gra­tis-Zeit­schrift zu errei­chen, um über sei­ne Pro­duk­te zu infor­mie­ren. Für den Kom­mu­ni­ka­ti­ons­fach­mann und Kirch­ge­mein­de­prä­si­den­ten ist klar, dass das Pfarr­blatt das ein­zi­ge regel­mäs­si­ge Bin­de­glied zu den kir­chen­fer­nen Mit­glie­dern der katho­li­schen Kir­che ist. Von der Idee, das Pfarr­blatt wahl­wei­se als E‑Paper zu pro­du­zie­ren oder aus­schliess­lich eine Web­sei­te zu betrei­ben, hält er gar nichts. «Nie­mand von den Kir­chen­fer­nen besucht regel­mäs­sig eine Pfarr­blatt-Web­sei­te. Aber das Pfarr­blatt, mit dem attrak­ti­ven Titel­bild und den kon­struk­ti­ven Geschich­ten von Men­schen, die ein­an­der hel­fen, liegt auf dem Küchen­tisch und wird immer wie­der mal gelesen.»[esf_wordpressimage id=47220 width=half float=right][/esf_wordpressimage]

Print, Web und App

In den Fra­ge­run­den wur­de etwa die Schrift­grös­se der Got­tes­dienst-Hin­wei­se oder die feh­len­den Anga­ben zur Prop­stei Wis­li­kofen bemän­gelt. Auch der feh­len­de Stel­len­an­zei­ger, die Agen­da oder Leser­brie­fe wur­den in der Null­num­mer ver­misst. Eine Dele­gier­te gab zu beden­ken, dass nir­gends auf dem Pfarr­blatt zu erken­nen sei, dass es sich um ein römisch-katho­li­sches Pfarr­blatt handle.

Das neue Pfarr­blatt soll mit dem bereits ver­wen­de­ten Redak­ti­ons­sy­stem von «Hori­zon­te» pro­du­ziert wer­den. Nach der Pro­gram­mie­rung des neu­en Lay­outs wer­den die neu dazu­stos­sen­den Pfar­rei­se­kre­ta­ria­te mit der Soft­ware aus­ge­stat­tet und die Pfar­rei­se­kre­tä­rin­nen und Pfar­rei­se­kre­tä­re auf der Soft­ware geschult. Mit einem Super-User-Kon­zept sol­len erfah­re­ne Pfar­rei­se­kre­tä­rin­nen ihr Wis­sen wei­ter­ver­mit­teln und die neu­en Pfar­rei­se­kre­ta­ria­te unter­stüt­zen. Im Pfar­rei­en­teil wer­den ins­be­son­de­re die Pfar­rei­en­köp­fe flexibler.

Neben dem Print­pro­dukt soll auch die Web­sei­te ange­passt und ver­bes­sert wer­den. Aus­ser­dem wird eine App ent­wickelt, in der die Inhal­te der Web­sei­te rasch und ein­fach auf­find­bar sein sollen.[esf_wordpressimage id=47221 width=half float=left][/esf_wordpressimage]

Weni­ger Dele­gier­te, mehr Expertise

Orga­ni­sa­to­risch sol­len die zwei bestehen­den Ver­ei­ne Dele­gier­te für den neu zu grün­den­den Ver­ein stel­len. Der neue Pfarr­blatt­ver­ein soll weni­ger Dele­gier­te haben, die aber durch ihre Exper­ti­se in den Berei­chen Kom­mu­ni­ka­ti­on, Orga­ni­sa­ti­on, Theo­lo­gie akti­ver mit­ar­bei­ten sol­len. Im Ver­ein mit dabei sind auch Ver­tre­te­rin­nen oder Ver­tre­ter der Lan­des­kir­chen. Bis Okto­ber 2024 ist das bestehen­de Pro­jekt­team wei­ter ope­ra­tiv tätig. Dann soll der Vor­stand des neu­en Ver­eins die Geschäf­te über­neh­men, erklär­te Nadia Omar.

Die Redak­ti­on des neu­en Pfarr­blat­tes wird das Büro von «Kir­che heu­te» über­neh­men, wo sich das Redak­ti­ons­team zu wöchent­li­chen Sit­zun­gen tref­fen wird. Die Orga­ni­sa­ti­on und Admi­ni­stra­ti­on wird pro­fes­sio­na­li­siert durch eine Geschäfts­stel­le, die mit 50 Stel­len­pro­zen­ten aus­ge­rich­tet wird.

Syn­er­gien

Inte­rims-Prä­si­dent Wer­ner Wei­bel prä­sen­tier­te an der Dele­gier­ten­ver­samm­lung zwei Bud­gets für das kom­men­de Jahr, je nach Aus­gang der Abstim­mung. Er berich­te­te, dass mit der Ver­öf­fent­li­chung der Pilot­stu­die zum Miss­brauch im Umfeld der katho­li­schen Kir­che ein mas­si­ver Ein­bruch bei den Abo­zah­len ein­her­ging. Rund 2000 Abos sei­en gekün­digt wor­den. Für das Bud­get 2024 rech­ne­te Wer­ner Wei­bel kon­ser­va­tiv mit 94‘000 Abon­ne­men­ten für das Pfarr­blatt «Hori­zon­te». Wei­te­re Unsi­cher­hei­ten für die Bud­ge­tie­rung erge­ben sich aus den schwan­ken­den Papier­prei­sen und den Preis­er­hö­hun­gen der Post für den Versand.

Durch den kla­ren Ent­scheid der Dele­gier­ten für eine Fusi­on der zwei bestehen­den Pfarr­blät­ter erge­ben sich gemäss Schät­zun­gen des Pro­jekt­teams Syn­er­gien für Druck- und Papier­ko­sten sowie bei der Druck­vor­stu­fe, durch die rund zehn Pro­zent der Pro­duk­ti­ons­ko­sten ein­ge­spart wer­den sollen.


Eva Meienberg
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