Hereinspaziert!
Mit dem Öffnen der Heiligen Pforte am Petersdom eröffnete Papst Franziskus am 24. Dezember 2024 das Heilige Jahr. Das Bild stammt aus dem Jahr 2015, als Franziskus das ausserordentliche Heilige Jahr der Barmherzigkeit eröffnete.
Bild: © kna-bild.de

Hereinspaziert!

Die Heilige Pforte am Petersdom ist nur alle 25 Jahre offen

Das Öffnen der Heiligen Pforte ist ein Symbol, ähnlich wie das Entzünden der Olympischen Flamme – für alle sichtbar und verständlich.


Das beson­dere Tor, rechts vom Haupt­portal, das von der Vorhalle in den Peters­dom führt, ist nor­maler­weise ver­schlossen und von innen zuge­mauert. Nur in Heili­gen Jahren, die in der Regel alle 25 Jahre stat­tfind­en, ste­ht das Tor offen. An Heili­ga­bend 2024 öffnete Papst Franziskus das Tor, rollte mit seinem Roll­stuhl hin­durch und eröffnete damit das Heilige Jahr 2025. Das Öff­nen der Heili­gen Pforte ist ein Sym­bol, ähn­lich wie das Entzün­den der Olymp­is­chen Flamme. Es ist für alle sicht­bar und ver­ständlich. Mit dem Schliessen der Heili­gen Pforte am 6. Jan­u­ar 2026 wird das Heilige Jahr enden.

Die Tra­di­tion, das Heilige Jahr mit der Öff­nung der Pforte zu begin­nen, begrün­dete Papst Alexan­der VI. im Jahr 1500. Die Türe musste immer wieder ein­mal erset­zt wer­den, so auch im 20. Jahrhun­dert. Das heutige Bronze­tor war ein Geschenk des Bis­tums Basel. Es war an Heili­ga­bend 1949, rechtzeit­ig zum Auf­takt des Heili­gen Jahres 1950, bere­it.

Die Inschrift auf der Innen­seite der Pforte, die nor­maler­weise durch eine Mauer ver­bor­gen ist, ver­weist auf die Spender des Tores: «Franziskus von Streng, Bischof von Basel und Lugano, schenk­te mit der Herde sein­er Gläu­bi­gen im Jahr des grossen Jubiläums 1950 die Flügel der Heili­gen Pforte», heisst es darauf in lateinis­ch­er Sprache. Er sei dankbar gegenüber «Pius XII., dem höch­sten Papst und uner­schüt­ter­lichen Friedenss­tifter». Das Geschenk sollte als Geste der Dankbarkeit dafür ver­standen wer­den, dass die Schweiz vom Zweit­en Weltkrieg ver­schont geblieben war. Auf der Vorder­seite zeigt die «Por­ta San­ta» Szenen aus der Heils­geschichte.

Während des Heili­gen Jahrs sind vier weit­ere Heilige Türen in Rom geöffnet: diejeni­gen an den drei weit­eren Pap­st­basi­liken Roms – San­ta Maria Mag­giore, San Pao­lo fuori le mura und San Gio­van­ni in Lat­er­a­no – sowie im römis­chen Gefäng­nis Rebib­bia, als Zeichen der Hoff­nung für alle Inhaftierten.

Wer im Heili­gen Jahr durch die Heilige Pforte schre­it­et oder andere, speziell beze­ich­nete Wall­fahrt­sorte oder heilige Stät­ten besucht, betet, die Beichte ablegt und die Kom­mu­nion empfängt, kann einen «vol­lkomme­nen Ablass, den Erlass und die Verge­bung der Sün­den erlan­gen, der den See­len im Fege­feuer zukommt», heisst es in einem Schreiben der ober­sten katholis­chen Behörde.

Redaktion Lichtblick
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