Hereinspaziert!
Die Heilige Pforte am Petersdom ist nur alle 25 Jahre offen
Das Öffnen der Heiligen Pforte ist ein Symbol, ähnlich wie das Entzünden der Olympischen Flamme – für alle sichtbar und verständlich.
Das besondere Tor, rechts vom Hauptportal, das von der Vorhalle in den Petersdom führt, ist normalerweise verschlossen und von innen zugemauert. Nur in Heiligen Jahren, die in der Regel alle 25 Jahre stattfinden, steht das Tor offen. An Heiligabend 2024 öffnete Papst Franziskus das Tor, rollte mit seinem Rollstuhl hindurch und eröffnete damit das Heilige Jahr 2025. Das Öffnen der Heiligen Pforte ist ein Symbol, ähnlich wie das Entzünden der Olympischen Flamme. Es ist für alle sichtbar und verständlich. Mit dem Schliessen der Heiligen Pforte am 6. Januar 2026 wird das Heilige Jahr enden.
Die Tradition, das Heilige Jahr mit der Öffnung der Pforte zu beginnen, begründete Papst Alexander VI. im Jahr 1500. Die Türe musste immer wieder einmal ersetzt werden, so auch im 20. Jahrhundert. Das heutige Bronzetor war ein Geschenk des Bistums Basel. Es war an Heiligabend 1949, rechtzeitig zum Auftakt des Heiligen Jahres 1950, bereit.
Die Inschrift auf der Innenseite der Pforte, die normalerweise durch eine Mauer verborgen ist, verweist auf die Spender des Tores: «Franziskus von Streng, Bischof von Basel und Lugano, schenkte mit der Herde seiner Gläubigen im Jahr des grossen Jubiläums 1950 die Flügel der Heiligen Pforte», heisst es darauf in lateinischer Sprache. Er sei dankbar gegenüber «Pius XII., dem höchsten Papst und unerschütterlichen Friedensstifter». Das Geschenk sollte als Geste der Dankbarkeit dafür verstanden werden, dass die Schweiz vom Zweiten Weltkrieg verschont geblieben war. Auf der Vorderseite zeigt die «Porta Santa» Szenen aus der Heilsgeschichte.
Während des Heiligen Jahrs sind vier weitere Heilige Türen in Rom geöffnet: diejenigen an den drei weiteren Papstbasiliken Roms – Santa Maria Maggiore, San Paolo fuori le mura und San Giovanni in Laterano – sowie im römischen Gefängnis Rebibbia, als Zeichen der Hoffnung für alle Inhaftierten.
Wer im Heiligen Jahr durch die Heilige Pforte schreitet oder andere, speziell bezeichnete Wallfahrtsorte oder heilige Stätten besucht, betet, die Beichte ablegt und die Kommunion empfängt, kann einen «vollkommenen Ablass, den Erlass und die Vergebung der Sünden erlangen, der den Seelen im Fegefeuer zukommt», heisst es in einem Schreiben der obersten katholischen Behörde.