Jep­pe­sen und Gmür zie­hen posi­ti­ve Bilanz der Weltsynode
Gleiche Rechte für Frauen und die Dezentralisierung in der Kirche sind im Abschlusspapier der Synode enthalten. Damit zeigt sich die Schweizer Delegation zufrieden.
Bild: © Marie-Chri­sti­ne Andres

Jep­pe­sen und Gmür zie­hen posi­ti­ve Bilanz der Weltsynode

Gestern Sonntag, 27. Oktober, ging in Rom die Weltsynode zu Ende

Aus der Schweiz nahmen Bischof Felix Gmür und Helena Jeppesen-Spuhler von Fastenaktion mit Rede- und Stimmrecht an der Weltsynode teil. Beide beurteilten das Ergebnis der Beratungen als gut. Und beide zeichnen ein genaues Bild von der Dynamik der Synode in der Frauenfrage.

Die Schwei­zer Teil­neh­mer haben Ver­lauf und Ergeb­nis­se der katho­li­schen Welt­syn­ode laut dem katho­li­schen Nach­rich­ten­por­tal kath.ch rund­um posi­tiv bewer­tet. Der Vor­sit­zen­de der Schwei­zer Bischofs­kon­fe­renz, Felix Gmür, beton­te am Sonn­tag in Rom, es sei gera­de aus Schwei­zer Sicht wich­tig, dass glei­che Rech­te für Frau­en und Dezen­tra­li­sie­rung in der Kir­che im Abschluss­pa­pier ent­hal­ten sei­en. Gleich­zei­tig sei es gelun­gen, die Welt­kir­che mit ihren sehr unter­schied­li­chen Erfah­run­gen und Denk­wei­sen zusammenzuhalten.

Zeug­nis der Frau­en war bahnbrechend

Hele­na Jep­pe­sen-Spuh­ler, die als eine Ver­tre­te­rin der Kir­chen Euro­pas an der Syn­ode teil­ge­nom­men hat­te, erklär­te, die Teil­nah­me von Nicht-Bischö­fen an der Ver­samm­lung habe den ent­schei­den­den Unter­schied aus­ge­macht, der zu den Fort­schrit­ten bei der Syn­ode geführt habe.

Bahn­bre­chend sei zudem das Zeug­nis der Frau­en gewe­sen, die von ihrer Beru­fung zu einem Wei­he­amt gespro­chen hät­ten. Das habe auch vie­le Bischö­fe beein­druckt. Eine ent­schei­den­de Rol­le hät­ten auch die Obe­rin­nen eini­ger weib­li­cher Ordens­ge­mein­schaf­ten gespielt, die ein erheb­li­ches Gewicht in der Kir­che hätten.

Fort­schrit­te beim The­ma Transparenz

Jep­pe­sen-Spuh­ler wer­te­te auch die Beschlüs­se der Syn­ode zum The­ma Trans­pa­renz und Rechen­schafts­pflicht der Kir­chen­obe­ren als wich­ti­ge Fort­schrit­te. Dies sei ins­be­son­de­re ange­sichts des Miss­brauchs­skan­dals und der dort immer wie­der vor­ge­fun­de­nen Ver­tu­schungs­me­cha­nis­men in der Kle­ri­ker­hier­ar­chie eine bedeut­sa­me Veränderung.

Bei­de Teil­neh­mer aus der Schweiz zeich­ne­ten ein genau­es Bild von der Dyna­mik der Syn­ode in der Frau­en­fra­ge. Gmür erklär­te, die «Falsch­mel­dung» in den Medi­en, der Papst hät­te «die Türen für geschlos­sen erklärt», habe die Syn­ode «so nicht ste­hen las­sen können».

Die Wor­te des Pap­stes, wonach das The­ma «noch nicht reif ist», habe viel­mehr bedeu­tet, dass die Fra­ge noch offen ist. Jep­pe­sen-Spuh­ler ergänz­te, die Syn­ode habe sich das Frau­en­the­ma «zurück­er­obert.» Das sei auch eine «Fra­ge der Glaub­wür­dig­keit der Syn­ode» gewesen.

«Geg­ner des Frau­en­dia­ko­nats ernstnehmen»

Gmür erklär­te, er neh­me auch jene ernst die sich gegen ein Offen­hal­ten des Frau­en­dia­ko­nats aus­ge­spro­chen und dage­gen gestimmt haben. Für vie­le von ihnen sei dies tat­säch­lich eine Fra­ge, die mit ihrem Glau­ben an Jesus Chri­stus zu tun habe. Jep­pe­sen-Spu­ler sprach in die­sem Kon­text hin­ge­gen von einer Macht­fra­ge und äus­ser­te die Ver­mu­tung, vie­le männ­li­che Kle­ri­ker täten sich offen­bar schwer damit, die Macht zu teilen.

Redaktion Lichtblick
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