Got­tes­dien­ste vor der Kirchentür

  • Jeweils am 22. eines Monats wird wäh­rend eines Jah­res ein Got­tes­dienst vor irgend­ei­ner Kir­chen­tür im Aar­gau gefeiert.
  • Der Start­schuss für die Kam­pa­gne fiel am 22. Juli in Rhein­fel­den, dort kamen Eva und Maria von Mag­da­la mit­ein­an­der ins Gespräch.
 Die Got­tes­dien­ste sol­len «in den Spu­ren von Maria von Mag­da­la, der muti­gen und glau­bens­star­ken Ver­kün­di­ge­rin der Auf­er­ste­hung» gefei­ert wer­den. Seit dem Jahr 2016 ist der Gedenk­tag der Hei­li­gen Maria von Mag­da­la, der 22. Juli, offi­zi­ell zum «Kir­chen­fest Maria von Mag­da­la, Apo­ste­lin der Apo­stel» erho­ben wor­den. Sie gibt der Kam­pa­gne, die den Schwung und die Ener­gie, die sich durch die ver­schie­de­nen Frau­en­streik und Gebets­in­itia­ti­ven auf­ge­baut haben, ein Gesicht. Das Anlie­gen wird von allen betei­lig­ten Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern von Bil­dung und Prop­stei getra­gen.

Rund 30 Teil­neh­men­de in Rheinfelden 

Der Start­got­tes­dienst in Rhein­fel­den wur­de gestal­tet und durch­ge­führt von der Theo­lo­gin Clau­dia Men­nen, die die ein­jäh­ri­ge Kam­pa­gne initi­iert hat, sowie Seel­sor­ge­rin Moni­ka Lau­per. Musi­ka­lisch beglei­tet wur­den die Frau­en und Män­ner von Bär­bel Gerads-Krie­scher. Nach dem Beginn auf dem Vor­platz der Kir­che St. Josef Rhein­fel­den, wan­der­ten die rund 30 Got­tes­dienst­teil­neh­men­den auf die gros­se Wie­se neben der Kir­che. Dort fan­den auf den bun­ten Stüh­len der Bänk­li-Akti­on «Hier haben alle Platz» der Dia­ko­nie­fach­stel­le der römisch-katho­li­schen Lan­des­kir­che im Aar­gau und auf eilends her­an­ge­tra­ge­nen Fest­zelt­gar­ni­tu­ren, alle Platz.

Gespräch zwi­schen bibli­schen Frauenfiguren 

Zen­tra­les Ele­ment des Got­tes­dien­stes in Rhein­fel­den war ein Gespräch zwi­schen Maria von Mag­da­la, Apo­ste­lin der Apo­stel und erste Zeu­gin der Auf­er­ste­hung, und Eva, als erster Frau. Bei­de erle­ben ein für sie wich­ti­ges Ereig­nis in einem Gar­ten: Eva die Demü­ti­gung, Maria Mag­da­le­na die Ermäch­ti­gung zur Ver­kün­di­gung. Wort­ge­wal­tig ver­deut­lich­ten die Theo­lo­gin­nen Clau­dia Men­nen und Moni­ka Lau­per in die­sem Dia­log, den sie für die bei­den bibli­schen Frau­en führ­ten, wie alles, was den Frau­en wider­fah­ren ist, durch meist männ­li­che Rezep­tio­ni­sten in der Geschich­te ent­we­der mar­gi­na­li­siert oder miss­braucht wur­de. Die­se Hal­tung wur­de durch die Spre­che­rin­nen letzt­lich auf­ge­löst, indem sich die Frau­en als Schwe­stern aner­kann­ten und wech­sel­sei­tig ihre Vor­na­men zu Zweit­na­men erwähl­ten.

Ver­schie­de­ne Pfar­rei­en zei­gen Interesse 

Die Got­tes­dien­ste vor der Kir­chen­tür ver­deut­li­chen einer­seits, dass Men­schen immer noch auf­grund der Struk­tur der Kir­che und ihrer Leh­ren aus­sen vor­ge­las­sen wer­den. Ande­rer­seits zei­gen sie, dass dage­gen ste­hen immer mehr Frau­en und auch Män­ner auf­ste­hen und eige­ne Wege beschrei­ten. Wie die Fei­ern gestal­tet wer­den, steht den jewei­li­gen Pfarr­ge­mein­den frei. Noch ste­hen nicht alle Orte fest, man sei mit Pfar­rei­en im Gespräch, inter­es­sier­te Pfar­rei­en könn­ten sich auch bei ihnen mel­den, so Clau­dia Mennen.
Anne Burgmer
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