Gewapp­net für den Notfall

Gemäss Anga­ben der Kan­tons­lei­tung orga­ni­siert die Jub­la im Aar­gau die­ses Jahr «plus minus 30 Som­mer­la­ger». Für Not­fäl­le ist man bestens gerü­stet und sensibilisiert.Ange­la Matheus­ser sitzt äch­zend im Wald, unweit des Aar­au­er Pfadi­heim. «Das Bein schmerzt», seufzt sie und blickt erschrocken auf ihre blut­ro­te Hand. Die umste­hen­den kirch­li­chen Jugend­ar­bei­ten­den schrei­ten sofort zur Tat, lei­sten erste Hil­fe. Die Wun­de wird gesäu­bert, das Bein geschient, einer der Anwe­sen­den setzt einen Not­ruf ab.

Öku­me­ni­sche Weiterbildung

Zum Glück ist alles nur eine Übung im Rah­men eines Wei­ter­bil­dungs­ta­ges, orga­ni­siert von der refor­mier­ten Fach­stel­le Jugend und der katho­li­schen Fach­stel­le Jugend und jun­ge Erwach­se­ne. «Fit für den Out­door-Not­fall?» lau­tet das Mot­to. Ange­la Matheu­ser von der «Out­door­schu­le Süd», einem gemein­nüt­zi­gen Ver­ein mit dem Ziel der Unfall­prä­ven­ti­on, war­tet an jenem reg­ne­ri­schen Mitt­woch mit ver­schie­de­nen «Ver­let­zun­gen» auf. Fach­kun­dig lässt die Ret­tungs­sa­ni­tä­te­rin und diplo­mier­te Sozi­al­päd­ago­gin die Kurs­teil­neh­men­den an kon­kre­ten Bei­spie­len ver­schie­de­ne Sze­na­ri­en durch­spie­len: Einen Sturz, einen Asth­ma-Anfall, einen epi­lep­ti­schen Krampf, Hyper­ven­ti­lie­ren. Im Anschluss an die prak­ti­schen Übun­gen wird reflek­tiert.

Sicher­heit haben

Bei den Teil­neh­men­den kommt der Kurs gut an. So auch bei Ben­no Stocker. Der Reli­gi­ons­päd­ago­ge ist ver­ant­wort­lich für die Jugend­ar­beit im Pasto­ral­raum Rohr­dor­fer­berg und orga­ni­siert mit Kin­dern Jugend­li­chen Lager und Pil­ger­wan­de­run­gen. Micha­el Schatz­mann, Jugend­ar­bei­ter der refor­mier­ten Kirch­ge­mein­de Wet­tin­gen-Neu­en­hof, bringt die Moti­va­ti­on der Anwe­sen­den auf den Punkt: «Das Bewusst­sein, dass etwas pas­sie­ren kann und das Bedürf­nis, Sicher­heit zu haben, wenn etwas pas­siert.»

Beglei­tung am Krisentelefon

Die Jung­wacht- und Blau­ring­lei­ten­den des Kan­tons Aar­gau wer­den in J+S‑Kursen für Not­fäl­le vor­be­rei­tet und haben ein Not­fall­blatt zur Hand. Die Kan­tons­lei­tung als auch die Bun­des­lei­tung bie­ten über­dies ein Kri­sen­te­le­fon an. «Bei die­sen Num­mern kön­nen sich die Lei­ten­den rund um die Uhr mel­den und die Kri­sen­teams haben bei Bedarf Exper­ten für ver­schie­den­ste Berei­che in Rücken», erklärt Bar­ba­ra von Büren von der Jub­la-Arbeits­tel­le in Wet­tin­gen. «Ob es reg­net und alles nass ist, oder wenn ein Virus die Run­de macht: Jeder Lei­ten­de erhält rasch und unkom­pli­ziert Hil­fe. Und alle Kri­sen­si­tua­tio­nen wer­den bis zu deren Lösung inten­siv beglei­tet.

Dele­gie­ren hat Vorrang 

Im Aar­au­er Wald zie­hen die Teil­neh­men­den des Out­door-Not­fall-The­men­ta­ges ein posi­ti­ves Fazit: Auch als Mili­tär­sa­ni­tä­ter habe er noch dazu­ge­lernt, freut sich Mar­kus Kar­au, refor­mier­ter Pfar­rer in Klingnau/Döttingen. «Dele­gie­ren ist im Not­fall das Wich­tig­ste. Du kannst nicht gleich­zei­tig Hil­fe orga­ni­sie­ren und Ver­letz­te versorgen.»
Andreas C. Müller
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