Gemeinsam trauern
Kolumne von Andreas Zimmermann
Andreas Zimmermann, Seelsorger bei Hospiz Aargau und Bereichsleiter der Trauertreffs im Kanton Aargau, erfährt immer wieder, dass geteiltes Leid tatsächlich halbes Leid ist.
Unter dem Dach von Hospiz Aargau finden an sieben Orten regelmässig Trauertreffen statt, wo sich Menschen mit einer Verlusterfahrung vertrauensvoll austauschen können. Als Seelsorger des Hospiz und Bereichsleiter für diese Trauertreffen darf ich immer wieder erfahren, wie wertvoll ein solcher Ort für Betroffene sein kann. Ohne die rund 20 engagierten Freiwilligen, welche die Treffen leiten, gäbe es diese wertvollen Einrichtungen nicht. Wer in seiner Trauer über den Verlust einer nahestehenden Person Mühe hat, wieder eine Perspektive in seinem Leben zu finden, für den kann der regelmässige Besuch eines solchen Trauertreffs ein wichtiger Schritt auf seinem Weg in eine hellere Welt sein. «Das Teilen des eigenen Leids» mit den anderen anwesenden Personen tut zunächst einfach mal gut, weil im persönlichen Umfeld sowohl privat wie beruflich, nach Monaten häufig niemand mehr etwas hören will von dieser Trauer. So bestätigt sich hier tatsächlich das Sprichwort: «Geteiltes Leid ist halbes Leid», und das hilft den regelmässigen BesucherInnen sehr, um in für sie dunklen Zeiten Lichtblicke und häufig auch wieder Perspektiven für das eigene Leben zu finden.