«Gemeinsam attraktiv Kirche machen»
- Die Synode der Römisch-Katholischen Landeskirche Aargau bestätigt an ihrer konstituierenden Sitzung ihre Exekutive für die Amtsperiode 2019–2022 (siehe auch amtliche Nachricht: Synodenbeschluesse_09012019)
- 43 neue Synodale wurden gestern Mittwoch in die Pflicht genommen. Luc Humbel wurde als Kirchenratspräsident bestätigt, ins Synodenpräsidium gewählt wurde Daniel Holenstein aus Bad Zurzach.
Vergangenen Herbst bestellten die Römisch-Katholischen Kirchgemeinden im Kanton Aargau nicht nur ihre Kirchenpflegen neu, sondern auch die Vertreterinnen und Vertreter des kantonalen Kirchenparlaments. Am Mittwoch, 9. Januar 2019, traf sich dieses zu seiner konstituierenden Sitzung. An dieser wählten die 143 von gesamthaft 150 Mitgliedern (7 Sitze sind noch vakant) das Präsidium sowie die Exekutive, den Kirchenrat. Wie erwartet wurden im Kirchenrat mit Luc Humbel, Heinz Altorfer, Martin Rotzler, Claudia Chapuis, Olivier Dinichert, Dorothee Fischer, Ruedi Hagmann, Maria-Pia Scholl und Rolf Steinemann alle neun bisherigen Mitglieder bestätigt — Luc Humbel als Präsident des Kirchenrates.
«Die Gesellschaft menschlicher machen»
Ins Präsidium der Synode wurden Daniel Holenstein aus Bad Zurzach und Margrit Röthlisberger (Vizepräsidium) aus Vordemwald gewählt. In Anlehnung an Heinrich Böll formulierte Daniel Holenstein für die anstehende Legislatur folgenden Leitspruch: «Wir kommen von weit her und müssen weit gehen. Aber keine Angst: Alle sind bei dir, die vor dir waren».43 neue Synodale fanden sich um 9 Uhr bereits zur Einführungsveranstaltung. Einige kamen in Begleitung Bisheriger. «Danke, dass Sie im Aargau attraktiv Kirche machen möchten», begrüsste der alte und neue Kirchenratspräsident Luc Humbel die Anwesenden. «Danke, dass sie einen Beitrag leisten möchten, dass die Gesellschaft menschlicher wird», ergänzte er.
«Engagement für Schwache und Benachteiligte»
Unter den Neulingen fanden sich Vertreterinnen und Vertreter aus allen Regionen des Kantons. So beispielsweise Patrick Wagner aus Gipf-Oberfrick und Kitti Steffen aus Wittnau. «Nach 40 Jahren positiver Erfahrung in der Kirche vom Ministrieren bis in den Pfarreirat habe ich mich zu diesem Schritt entschlossen», erklärt erster seinen Entscheid, sich in die Synode wählen zu lassen. Mit seinem Engagement möchte Patrick Wagner dazu beitragen, «dass die Kirche weiterlebt». Und Kitti Steffen freut sich, im Kantonskirchenparlament die Erfahrung und Sicht einer kleinen Gemeinde an der Peripherie einzubringen.Für die Kantonshauptstadt Aarau ist seit diesem Jahr Toni Schmid Mitglied der Synode. Er freue sich auf diese Aufgabe, erklärt er gegenüber Horizonte. «Ich bin seit letztem Jahr pensioniert, habe Zeit und finde das spannend.» Auf seine Ambitionen angesprochen, meint Toni Schmid: «Ich möchte mithelfen, dass die Pfarreien auch in Zeiten von knappem Personal lebensfähig bleiben, und dass sich die Kirche weiterhin für Schwache und Benachteiligte einsetzt».
«Kirchen erfüllen wichtige Aufgaben»
Mit Beatrice Egli und Theres Münch stellt Baden-Ennetbaden gleich zwei neue Synodale. Theres Münch freut sich auf die Arbeit in dem grossen Organ. Und für Beatrice Egli steht der Informationsaustausch im Zentrum: «Uns war wichtig, dass zwei Mitglieder aus der Kirchenpflege in die Synode gehen. Der Informationsfluss in die Gemeinden funktioniert dann viel besser.»Seitens der Aargauer Regierung begrüsste Alex Hürzeler die 143 Synodalen. Man schätze in der Aargauer Regierung die konstruktive Zusammenarbeit mit der Römisch-Katholischen Kirche, erklärte der Vorsteher des Aargauer Departements für Bildung, Kultur und Sport. «Die Kirchen erfüllen gerade im sozialen und kulturellen Bereich wichtige Aufgaben». Staat und Kirche hätten zudem gemeinsam, dass sie in ethischen und moralischen Fragen Werte und Antworten geben wollten — gerade zu einer Zeit, wo bereits ein Viertel der Aargauer Bevölkerung konfessionslos sei.