Gebt, dann wird euch gege­ben werden

Gebt, dann wird euch gege­ben werden

Lukas 6,27–38

Das sehen ver­mut­lich nicht alle so, wie Jesus es hier in dem lan­gen Abschnitt beschreibt. Jesus hält eine Art Pre­digt. Bei Mat­thä­us heißt sie Berg­pre­digt, bei Lukas Feld­re­de. Und Jesus erzählt von einem Leben, das weit weg zu sein scheint von dem, was wir all­täg­lich leben und erle­ben. Man­che schüt­teln ihren Kopf über den schwär­men­den Jesus, man­che tip­pen sich auch an die Stirn und nen­nen ihn einen Verrückten. 

Dabei hat Jesus Recht. Er erzählt nicht von dem, was ist, son­dern von dem, was sein könn­te und sein soll­te. Näm­lich das Reich Got­tes. Das ist Jesus so wich­tig, dass er eine lan­ge Rede dar­über hält, etwa in dem Sin­ne: Was ihr aus­strahlt, das erhal­tet ihr auch zurück. Und zwar in einem „rei­chen, vol­len, gehäuf­ten, über­flie­ßen­den Maß“. Geben macht reich, heißt das in weni­gen Wor­ten. Und es ist son­nen­klar – um es ein­mal dra­stisch aus­zu­drücken – dass man­che genau das nicht erle­ben, was Jesus hier betont. Sie erhal­ten die Güte, die sie im Leben aus­tei­len, nicht zurück. Aber – es gibt ja nicht nur die Erde und das Erden­le­ben. Es gibt ja auch den Him­mel, die­sen Aus­gleich der Erde. Spä­te­stens da erfüllt Gott alle sei­ne Ver­spre­chen. Und sogar eure Schuld wird euch erlas­sen. Was also sagt uns die Rede Jesu? Wir dür­fen nie den Him­mel ver­ges­sen. Erst er voll­endet unser Leben.

Micha­el Becker

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