«Gast­freund­schaft kann ein Leben beeinflussen»

«Gast­freund­schaft kann ein Leben beeinflussen»

«Gast­freund­schaft kann ein Leben beeinflussen»

Das Enga­ge­ment von Ein­zel­per­so­nen und Gast­ge­mein­den wirkt auf der per­sön­li­chen Ebe­ne nach

Für das Euro­päi­sche Jugend­tref­fen in Basel lei­ste­ten Pfar­rei­en und Kirch­ge­mein­den in einem gros­sen Umkreis einen aus­ser­or­dent­li­chen Effort. Bei vie­len Betei­lig­ten wird die­ses Erleb­nis noch lan­ge nachwirken.«Das Schö­ne an die­sen Tai­zé-Tagen war, immer wie­der zu erfah­ren und zu sehen, wie alles irgend­wie gut ging! Got­tes Segen lag spür­bar über die­sem Tref­fen.» Das schreibt Mat­thi­as Walt­her, Pasto­ral­as­si­stent in der Pfar­rei St. Franz Xaver in Mün­chen­stein, auf der Web­site der Pfar­rei. Syl­via Lau­men von der Gast­ge­mein­de Aller­hei­li­gen Basel schil­dert: «Es war natür­lich auch anstren­gend – bis an die Gren­zen.» Und die Jugend­seel­sor­ge­rin Noe­mi Aeger­ter aus Lies­tal sagt: «Tai­zé hat uns gezwun­gen zu rela­xen. Es muss nicht immer alles per­fekt sein.»Das Erleb­nis des Tref­fens und das eige­ne Enga­ge­ment haben bei den Gast­ge­ben­den Spu­ren hin­ter­las­sen. Das haben auch die Frei­wil­li­gen des inter­na­tio­na­len Tai­zé-Vor­be­rei­tungs­teams beob­ach­tet. «Für vie­le Ver­ant­wort­li­che in den Gast­ge­mein­den war es neu, ande­re Men­schen oder Insti­tu­tio­nen um Hil­fe zu bit­ten», berich­ten sie von Aus­sa­gen ihrer ört­li­chen Bezugs­per­so­nen. «Sie haben sich und ande­ren etwas zuge­traut.» Und: «Vie­le haben mit ihrem Mit­ma­chen bei ‹Tai­zé Basel› etwas Neu­es gewagt und sind dadurch offe­ner für Neu­es gewor­den.»

Neue Gesich­ter angetroffen

Durch die Her­aus­for­de­rung, Gast­plät­ze zu suchen und sich für die gemein­sa­men Anläs­se wäh­rend des Tref­fens zu orga­ni­sie­ren, sei­en man­che Gemein­den näher zusam­men­ge­wach­sen. «An etli­chen Orten waren neue Gemein­de­lei­ter im Amt und haben durch die­sen Anlass enga­gier­te Men­schen in ihrer Gemein­de ken­nen­ge­lernt.» Was Syl­via Lau­men für Aller­hei­li­gen in Basel fest­stell­te, gilt für vie­le Gast­ge­mein­den: «Es hal­fen auch Leu­te mit, die man sonst nie sieht in der Pfar­rei.» Aus Prat­teln und Lau­sen berich­tet der spa­ni­sche Tai­zé-Volon­tär Jor­ge: «Älte­re Men­schen haben sich dar­über gefreut, dass jun­ge Leu­te mit­hal­fen, die sonst nicht in der Kir­che zu sehen sind.»Die Wir­kung des Tref­fens beschränkt sich nicht auf Men­schen, die sel­ber Teil­neh­mer beher­bergt haben. Frè­re Richard, seit bald 40 Jah­ren Mit­glied der Gemein­schaft von Tai­zé, berich­tet von einer im Ver­gleich zu andern Jugend­tref­fen sehr hohen Teil­nah­me der loka­len Bevöl­ke­rung. Für die Mit­tags­ge­be­te wur­de eine Stadt­kir­che mehr geöff­net als ursprüng­lich geplant. An den Abend­ge­be­ten sei die Zahl der Anwe­sen­den um 2000 über der Zahl der ange­mel­de­ten Teil­neh­mer gele­gen.

«Offe­nes Bild der Kir­chen wird bleiben»

Das Tai­zé-Tref­fen habe in Basel ein posi­ti­ves Bild hin­ter­las­sen, sind die Mit­glie­der des Vor­be­rei­tungs­teams über­zeugt: «Die Stadt Basel hat die Erfah­rung gemacht, dass die Gäste fried­li­che und höf­li­che Leu­te waren. Die­ses offe­ne Bild der Kir­chen wird blei­ben.» Nega­ti­ve Vor­ur­tei­le gegen­über der Jugend oder ein­zel­nen Natio­nen sei­en abge­baut wor­den. Umge­kehrt näh­men auch die Gäste eine posi­ti­ve Erin­ne­rung aus Basel mit nach Hau­se: «Sie haben die Erfah­rung einer Gast­freund­schaft gemacht, die unab­hän­gig von der Spra­che gelebt wur­de», sagt die deut­sche Andre­as­schwe­ster Ker­stin. «Das kann man sonst im All­tag sel­ten erle­ben. Das kann ein Leben beein­flus­sen.»In vie­len Fäl­len wird es nicht bei einem ein­ma­li­gen Kon­takt blei­ben. Man­che Schwei­zer Gast­ge­ber haben von ihren Gästen Ein­la­dun­gen erhal­ten und wol­len sie nun in ihren Her­kunfts­än­dern besu­chen, zum Bei­spiel in Polen oder Weiss­russ­land. Das Tref­fen kurb­le auch den Tou­ris­mus an, schmun­zelt Tai­zé-Volon­tär Ber­ni. Frè­re Richard ist über­zeugt: «Sich per­sön­lich zu ken­nen, ist im heu­ti­gen Euro­pa von Bedeu­tung.»Chri­sti­an von Arx
Redaktion Lichtblick
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