Für einmal «Natel»-Pflicht
Vom 26. bis 31. Juli 2016 fahren zehn Aargauer Jugendliche und junge Erwachsene an den Weltjugendtag (WJT) in Krakau. Organisiert wird die Reise von Simon Hohler (JUSESO Fricktal) und Rado Stecki (Pfarrei Rheinfelden). Es ist eine Fahrt ins Abenteuer.«Isomatte, zwei Quadratmeter und freier Himmel. Das ist ein eindrückliches Erlebnis für die letzte Nacht», sagt Simon Hohler. Der 33 jährige Sozialpädagoge ist WJT-erfahren. Paris 1996, Rom 2000 und Köln 2005 hat er erlebt. Als Teilnehmer und später als Leiter. Nun begleitet er für die JUSESO Fricktal drei Mädchen und sieben Jungen im Alter von 14 bis Anfang 20 ins polnische Krakau. Doch nicht alleine. Rado Stecki, Religionslehrer und Jugendarbeiter in der Pfarrei Rheinfelden geht mit auf die Reise und ist — als gebürtiger Pole – das sprachliche Ass im Ärmel.
Abenteuer WJT
Die Reisenden kommen aus dem gesamten Einzugsgebiet der JUSESO Fricktal. «Es sind Teilnehmende aus Rheinfelden, Sisseln, Stein, Oeschgen, Zeihen, Gipf-Oberfrick und Hornussen dabei», zählt Simon Hohler auf und zeigt auf die Karte, die entfernt an einen bunten Dackel erinnert. Besonders freut ihn, dass die Krakaureisenden den einen oder anderen Zustupf zur Reise bekommen haben. «Damit sich alle kennenlernen, gab es Ende Juni ein Vorbereitungstreffen. Auch Eltern waren dabei um zu erfahren, was wir geplant haben», erklärt Simon Hohler weiter.Doch die Planung ist so eine Sache. «Wir wissen zwar,
dass wir unterkommen, doch wo genau, erfahren wir vielleicht erst in Krakau selber», sagt Simon Hohler lächelnd. Es wird vermutlich – typisch für katholische Grossveranstaltungen – eine Massenunterkunft. Die letzte Nacht wird unter freiem Himmel auf dem Abschlussgelände verbracht. «Bei Regen kann das matschig werden», kramt Simon Hohler eine Erinnerung an den WJT in Köln hervor.
Freiraum eingeplant
Den Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus der Schweiz – insgesamt werden mehrere hundert Jugendliche aus der Alpennation nach Krakau fahren – blüht ein Abenteuer. «Die Menschenmengen, die an WJTs zusammenkommen, sind schwer vorstellbar. Es ist eindrücklich, das direkt zu erleben auch wenn es für den einen oder die andere zunächst eine Überforderung sein kann», erinnert sich Simon Hohler an seine Erlebnisse.Deshalb war es ihm und Rado Stecki wichtig, dass das Programm nicht zu dicht vorgegeben ist. «Die Abendprogramme werden wir gemeinsam besuchen. Ebenso die Vigil mit Papst Franziskus. Doch am Vormittag sollen die Teilnehmenden Freiraum haben um die Stadt zu erkunden oder die Eindrücke zu verarbeiten», erläutert Simon Hohler. Damit niemand verloren geht, ist das Mobiltelefon für einmal ausdrücklich erwünscht.
Bericht für Horizonte
Was immer die Gruppe in Krakau erleben wird, die Teilnehmenden werden erfahren können, dass sie mit ihrem christlichen Engagement und Glauben nicht alleine sind. Und dass sie nicht die einzigen jungen Menschen in der Kirche sind. Katholische Kirche ist weltumspannend und in der Einheit unendlich vielfältig. Es wird ein Blick über den Tellerrand von dem die Jugendlichen und jungen Erwachsenen berichten wollen. Geplant ist ein Beitrag der Gruppe aus Krakau, den Horizonte auf der Homepage veröffentlichen wird.«Das wollen wir gerne machen – auch wenn wir noch nicht wissen, ob wir einen Computer zur Verfügung haben. Doch mit dem Natel geht es ja auch», sagt Simon Hohler mit breitem Grinsen. Gut also, dass die Mobiltelefone mit dabei sind; wünschenswert, dass sie zur Verkündigung der «guten Botschaft» aus Krakau verwendet werden und nicht zur Suche nach Verlorenen Schafen.