Für eine Woche Clown oder Jon­gleur sein

Seit über 30 Jah­ren kön­nen Kin­der im Thea­ter­zir­kus Wun­der­plun­der wäh­rend einer Woche Arti­sten sein. Mor­gen Frei­tag, 6. Okto­ber, zei­gen über 50 Kin­der das wäh­rend einer Woche mit dem Wun­der­plun­der-Team ein­stu­dier­te Pro­gramm in Aar­au, wo der belieb­te Mit­mach­zir­kus wie­der bei der Pfar­rei Peter und Paul zu Gast ist. Die strah­len­den Kin­der­au­gen und die Begei­ste­rung hat­ten es Jolan­da Gass bei ihrem ersten Besuch im Thea­ter­zir­kus Wun­der­plun­der ange­tan. Die heu­te 31-Jäh­ri­ge inter­es­sier­te sich für eine Aus­bil­dung als Spi­tal­clown und ent­deck­te beim Recher­chie­ren zufäl­lig den belieb­ten Mit­mach­zir­kus. Die­ses Jahr ver­bringt die gebür­ti­ge Basel­bie­te­rin ihre erste Sai­son im elf­köp­fi­gen Wun­der­plun­der-Team und besucht mit Wohn­wa­gen und Zir­kus­zelt 17 Orte in der Deutsch­schweiz.

Acht Dis­zi­pli­nen zur Auswahl

Seit Mon­tat steht das blau-gel­be Zelt in Aar­au – direkt neben der Kir­che Peter und Paul. Über 50 Kin­der und Jugend­li­che haben das elf­köp­fi­ge Wun­der­plun­der-Team beim Auf­bau unter­stützt. Am Frei­tag wird in zwei Vor­stel­lun­gen ein ein­stu­dier­tes Zir­kus­pro­gramm prä­sen­tiertAkro­ba­tik, Jon­gla­ge, Zau­be­rei oder Clow­ne­rie: Für jeden hat es etwas dabei. Am Diens­tag, Mitt­woch und Don­ners­tag wur­de geübt. «Wir schau­en, was die Kin­der kön­nen, pro­bie­ren mit ihnen zusam­men aus», erklärt Jolan­da Gass. «Zu Beginn einer Woche weiss man nie, wie’s her­aus­kommt. Wir stau­nen jedoch immer wie­der, wie die Kin­der im Lau­fe einer Woche über sich hin­aus­wach­sen.»

Seit 20 Jah­ren in Aarau

Zum Kon­zept gehört auch ein eige­nes Stück, dass die Wun­der­plun­der-Trup­pe jeweils am Mitt­woch­abend auf­führt. Die­ses Jahr ist es die «Odys­see» von Homer. «Wir machen das aus meh­re­ren Grün­den», erklärt Jolan­da Gass. «Wir kön­nen Begei­ste­rung fürs Thea­ter­spie­len wecken, und die Kin­der sehen, dass auch wir auf der Büh­ne ste­hen und genau­so Lam­pen­fie­ber haben.» Dar­über hin­aus erwirt­schaf­tet der Thea­ter­zir­kus bei die­sen Auf­füh­run­gen Ein­nah­men und ent­la­stet so die Insti­tu­tio­nen, wel­che den Thea­ter­zir­kus buchen. Alles in allem kostet eine Woche gegen 25 000 Fran­ken. Gast­ge­ber wie auch die Pfar­rei Peter und Paul bezah­len knapp die Hälf­te, der Rest wird aus den Ein­nah­men der Thea­ter­auf­füh­rung, der Hut­kol­lek­te bei den Kin­der­auf­füh­run­gen sowie aus Spen­den von Gön­nern gedeckt.In Aar­au ist der Zir­kus Wun­der­plun­der seit nun­mehr 20 Jah­ren regel­mäs­sig zu Gast. Die Kosten wer­den von der Kirch­ge­mein­de über­nom­men, die Eltern der ange­mel­de­ten Kin­der bezah­len einen Unko­sten­bei­trag. Man kön­ne auf die­se Art ein belieb­tes, nie­der­schwel­li­ges Ange­bot für Kin­der zur Feri­en­zeit anbie­ten, erklärt Mar­tha Nie­der­ber­ger vom Pfar­rei­se­kre­ta­ri­at Peter und Paul. Mit­ma­chen dür­fen Kin­der aus der Pfar­rei, bei vor­han­de­nem Platz öff­ne man das Ange­bot jedoch auch für Aus­sen­ste­hen­de.

Kin­der gewin­nen Selbstvertrauen

«Die Kin­der sind immer wie­der begei­stert», weiss Mar­tha Nie­der­ber­ger. «Sie machen mit viel Freu­de mit, wer­den aber auch vom Wun­der­plun­der-Team moti­viert und beglei­tet. Voll Stolz zei­gen sie zum Abschluss der Woche ihre und eben­so stolz sind dann auch die Eltern und Gross­el­tern.»Man neh­me die Kin­der eben so, wie sie sind – ohne Vor­ge­schich­te, erklärt Jolan­da Gass vom Wun­der­plun­der-Team. Das eröff­ne jeweils ganz neue Mög­lich­kei­ten für beson­de­re Ent­wick­lun­gen. «Wenn die Kin­der sich in ver­schie­de­nen Rol­len etwas erar­bei­ten und auf der Büh­ne zei­gen, haben sie nicht nur Freu­de, son­dern gewin­nen auch Selbst­ver­trau­en.» Öffent­li­che Vor­stel­lun­gen in AarauFr, 6. Okto­ber 2017, 14 und 19 Uhr: Vor­stel­lung des erar­bei­te­ten Kin­der­pro­gramms Ein­tritt ist gra­tis (Kol­lek­te), Platz­re­ser­va­ti­on ist nicht möglich 
Andreas C. Müller
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