Freut euch, ihr Chri­sten, freu­et euch sehr!

Der Advents­zau­ber erreicht selbst Men­schen, die mit dem Chri­sten­tum nichts am Hut haben. Das ist auch gut so! Licht im Dun­keln, ein wenig Freu­de in schwie­ri­ger Zeit tut allen wohl und als Chri­stin­nen und Chri­sten dür­fen wir dar­auf ver­trau­en, dass auch ein welt­li­cher Advent ein «adven­tus» des Herrn bleibt.

Advent in St. Niko­laus, Foto: Pfarr­amt Reinach 

1954 schrie­ben die Öster­rei­che­rin Maria Fer­schl (1895–1982) und der Deut­sche Hein­rich Rohr (1902–1997), bei­de ursprüng­lich Lehr­kräf­te; sie in der Lit­ur­gi­schen Bewe­gung in Klo­ster­neu­burg, er in der katho­li­schen Jugend­be­we­gung um Roma­no Guar­di­ni behei­ma­tet, das Lied «Wir sagen euch an den lie­ben Advent». Der Refrain des Lie­des — «Freut euch, ihr Chri­sten, freu­et euch sehr! Schon ist nahe der Herr.» ‑bezieht sich auf den Phil­ip­per­brief, wo es im 4. Kapi­tel heisst: «Freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Noch ein­mal sage ich: Freut euch! Eure Güte wer­de allen Men­schen bekannt. Der Herr ist nahe.» So bringt der Refrain auf den Punkt, um was es für Chri­stin­nen und Chri­sten im Advent geht und was wir auch in eine weit­ge­hend säku­la­re Gesell­schaft aus­strah­len sol­len: Freu­de, weil Jesus Chri­stus nahe ist! 

Der Text, der sich an der advent­li­chen Lese­ord­nung der Kir­che vor 70 Jah­ren ori­en­tiert, wird genau­so knapp und prä­gnant ver­tont. Bei­na­he scheint es ein Kin­der­lied zu sein. Aber eines, das es in sich hat! Alle vier Stro­phen machen klar, dass der Advent ein «lie­be Zeit» ist, also Tage, die man gern hat. Jede Stro­phe und jede wei­te­re leuch­ten­de Ker­ze an einem wei­te­ren Advents­sonn­tag geben eine biblisch begrün­de­te Handlungsanweisung. 

Die erste Stro­phe macht dazu auch klar, dass der Advent des Herrn , also die Ankunft des Herrn, eine «hei­li­ge Zeit» ist – also auf ganz beson­de­re Wei­se Got­tes Zeit, in der sich der Mensch auf die­se Ankunft oder auch Wie­der­kunft Jesu vor­be­rei­ten soll.

«Wir sagen euch an den lie­ben Advent. Sehet, die erste Ker­ze brennt. Wir sagen euch an eine hei­li­ge Zeit. Machet dem Herrn den Weg bereit.

Wir sagen euch an den lie­ben Advent. Sehet, die zwei­te Ker­ze brennt. So neh­met euch eins um das ande­re an, wie auch der Herr an uns getan.

Wir sagen euch an den lie­ben Advent. Sehet, die drit­te Ker­ze brennt. Nun tragt eurer Güte hel­len Schein weit in die dunk­le Welt hinein

Wir sagen euch an den lie­ben Advent. Sehet, die vier­te Ker­ze brennt. Gott sel­ber wird kom­men, er zögert nicht. Auf, auf, ihr Her­zen, und wer­det Licht.»

Ihnen allen einen freud­vol­len Advent wünscht:Alex L. Mai­er, Pfar­rer in Reinach

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