Finan­zi­el­ler Scha­den für die Kirch­ge­mein­de Grellingen

Finan­zi­el­ler Scha­den für die Kirch­ge­mein­de Grellingen

Prä­si­den­tin hat Straf­an­trag ein­ge­reicht – offe­ne Kom­mu­ni­ka­ti­on der Landeskirche

Die Kirch­ge­mein­de Grel­lin­gen im Lauf­en­tal hat mög­li­cher­wei­se einen gros­sen finan­zi­el­len Scha­den erlit­ten. Wegen des Ver­dachts auf straf­ba­re Hand­lun­gen hat sie die Lan­des­kir­che infor­miert und die Staats­an­walt­schaft eingeschaltet.Die Prä­si­den­tin der römisch-katho­li­schen Kirch­ge­mein­de Grel­lin­gen, Ros­ma­rie Pabst, hat bei der Staats­an­walt­schaft Basel-Land­schaft einen Straf­an­trag ein­ge­reicht. Anlass dazu ist der Ver­dacht auf finan­zi­el­le Unre­gel­mäs­sig­kei­ten mit einem Ver­mö­gens­scha­den zu Lasten der Kirch­ge­mein­de. Das teil­te Domi­nik Pré­tôt, der Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ver­ant­wort­li­che der Lan­des­kir­che Basel-Land­schaft, in Abspra­che mit der Kirch­ge­mein­de­prä­si­den­tin zu Beginn der Syn­ode vom Diens­tag­abend in Lies­tal mit.Am Mitt­woch­mor­gen ver­schick­te die Lan­des­kir­che eine Medi­en­mit­tei­lung dazu. Dar­in heisst es, die Kirch­ge­mein­de­prä­si­den­tin habe umge­hend die Lan­des­kir­che als Auf­sichts­be­hör­de infor­miert, nach­dem ihr Hin­wei­se auf allen­falls straf­ba­res Han­deln im Finanz­be­reich vor­la­gen. Die Staats­an­walt­schaft habe Ermitt­lun­gen auf­ge­nom­men. Die Staats­an­walt­schaft selbst gab am Mitt­woch auf Anfra­ge kei­ner­lei Aus­kunft zu dem Fall.Das Aus­mass des Scha­dens steht noch nicht fest, dürf­te aber gross sein: Wie Pré­tôt auf Anfra­ge gegen­über «Kir­che heu­te» erklär­te, fehlt in der Kas­se der Kirch­ge­mein­de ein Betrag in der Grös­sen­ord­nung von min­de­stens dem Jah­res­um­satz der Kirch­ge­mein­de von rund 300 000 Fran­ken, even­tu­ell könn­te sich der Scha­den bis auf 500 000 Fran­ken belau­fen. Der Ver­dacht rich­tet sich zur­zeit gegen die Kas­sie­rin, die auch dem Kirch­ge­mein­de­rat ange­hört. Die Kirch­ge­mein­de hat ihr den Zugriff auf die Kon­ten gesperrt. Nach der Publi­ka­ti­on der Mit­tei­lung der Lan­des­kir­che sprach die Kas­sie­rin auf Medi­en­an­fra­gen von einem Miss­ver­ständ­nis, sie sei sich kei­ner Ver­feh­lun­gen bewusst. Die Sach­la­ge wird nun von der Justiz unter­sucht.Die Kirch­ge­mein­de Grel­lin­gen mit etwa 580 Mit­glie­dern hat kaum eige­ne Ange­stell­te, son­dern betei­ligt sich mit Bei­trä­gen an den Per­so­nal­ko­sten des Seel­sor­ge­ver­bands Am Blau­en. Mit der Not­re­no­va­ti­on des Kirch­turms und der geplan­ten Reno­va­ti­on der Kir­che sind zur­zeit zwei grös­se­re Bau­pro­jek­te in Bear­bei­tung. Ein Ver­lust in der erwähn­ten Grös­sen­ord­nung wür­de die Kirch­ge­mein­de hart tref­fen. Nach Aus­kunft von Domi­nik Pré­tôt ist es denk­bar, dass die Lan­des­kir­che mit einem befri­ste­ten Über­brückungs­kre­dit hel­fen könn­te, damit die Kirch­ge­mein­de ihre drin­gend­sten Ver­pflich­tun­gen erfül­len kann.Chri­sti­an von Arx
Christian von Arx
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