Euro­päi­sche Pro­te­stan­ten und Vati­kan ver­ein­ba­ren Dialog

Euro­päi­sche Pro­te­stan­ten und Vati­kan ver­ein­ba­ren Dialog

Euro­päi­sche Pro­te­stan­ten und Vati­kan ver­ein­ba­ren Dialog

Unter­zeich­nung einer Absichts­er­klä­rung in Basel

Der Dach­ver­band der pro­te­stan­ti­schen Kir­chen in Euro­pa hat mit dem Vati­kan die Auf­nah­me offi­zi­el­ler Dia­log- und Öku­me­ne-Gesprä­che ver­ein­bart. Ein ent­spre­chen­des Doku­ment unter­zeich­ne­ten der Prä­si­dent der Gemein­schaft Evan­ge­li­scher Kir­chen Euro­pas (GEKE), Gott­fried Locher, und Kar­di­nal Kurt Koch bei einem Fest­got­tes­dienst am Sonn­tag im Bas­ler Münster.«Bei den vor­be­rei­ten­den Gesprä­chen haben wir gese­hen, es gibt sehr viel Posi­ti­ves und Gemein­sa­mes. Dar­auf wol­len wir auf­bau­en», sag­te Koch der Katho­li­schen Nach­rich­ten-Agen­tur (KNA). Zunächst gehe es um die sich unter­schei­den­den Selbst­ver­ständ­nis­se der Kir­chen. Dann kön­ne auch das lang­fri­sti­ge Ziel der Abend­mahl­ge­mein­schaft in den Blick genom­men wer­den. Einen Zeit­plan für den Dia­log nann­te der Kar­di­nal nicht. «In der Öku­me­ne müs­sen Lei­den­schaft und Geduld zusam­men­kom­men. Gründ­lich­keit geht vor Schnel­lig­keit», so der Geist­li­che.Kar­di­nal Kurt Koch ist im Vati­kan ver­ant­wort­lich für den Dia­log der christ­li­chen Kir­chen. Ziel der Gesprä­che und Ver­hand­lun­gen ist es, zu einer gegen­sei­ti­gen Aner­ken­nung und Ver­stän­di­gung der Kir­chen und Kir­chen­ge­mein­schaf­ten zu gelan­gen.

Kir­chen­ver­ständ­nis «näher als gedacht»

Der Dia­log­ver­ein­ba­rung vor­aus­ge­gan­gen waren jah­re­lan­ge Son­die­run­gen. Ein Arbeits­grup­pen­be­richt hielt fest, dass sich GEKE und römisch-katho­li­sche Kir­che mit Blick auf das Kir­chen­ver­ständ­nis »deut­lich näher» sei­en als bis­her gedacht. Daher sei ein Dia­log für die wei­te­re Annä­he­rung «aus­sichts­reich».Gegen­über kath.ch erwähn­te Koch, dass mit der Geke nun erst­mals ein Dia­log auf der regio­na­len, näm­lich euro­päi­schen Ebe­ne geführt wer­de. Dies zudem mit einer Gemein­schaft, in der ver­schie­de­ne Kir­chen der Refor­ma­ti­on ver­sam­melt sei­en. «Ein sol­cher Dia­log bedeu­tet eine Her­aus­for­de­rung und eine Chan­ce», so Koch. Laut dem Schwei­zer Kar­di­nal hat die katho­li­sche Kir­che «bis­her ihre Dia­lo­ge immer auf der uni­ver­sa­len Ebe­ne mit den kon­fes­sio­nel­len Welt­bün­den geführt».Locher sag­te, wich­tig sei­en mög­lichst kon­kre­te Dia­log­fra­gen. «Dabei kann ehr­lich alles auf den Tisch kom­men. Auch die viel­leicht unver­han­del­bar schei­nen­den Posi­tio­nen. Und dann kön­nen wir uns viel­leicht fünf Sach­fra­gen her­aus­su­chen und die­se mög­lichst schnell bear­bei­ten», so der GEKE-Prä­si­dent. Er ver­wies auf Fra­gen nach der Stel­lung von ordi­nier­ten Geist­li­chen in den Kir­chen, die Ableh­nung der katho­li­schen Kir­che, Pfar­re­rin­nen zu wei­hen oder die Fra­ge nach lit­ur­gi­schen, got­tes­dienst­li­chen Gemein­sam­kei­ten. Locher sag­te, er wol­le sich dafür ein­set­zen, dass am Dia­log nicht nur Kir­chen­lei­tun­gen und aka­de­mi­sche Theo­lo­gen betei­ligt wür­den, son­dern auch Frau­en und Män­ner aus dem kon­kre­ten kirch­li­chen Leben. Ein erster Zwi­schen­be­richt sol­le etwa in zwei Jah­ren vor­lie­gen.Zur GEKE gehö­ren rund 100 pro­te­stan­ti­sche Mit­glieds­kir­chen aus 30 euro­päi­schen und eini­gen latein­ame­ri­ka­ni­schen Staa­ten.kath.ch/kna 
Redaktion Lichtblick
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