Es wer­de grün

Das Umwelt­hand­buch für Kirch­ge­mein­den von oeku Kir­che und Umwelt ist in einer neu­en und zugleich erwei­ter­ten Aus­ga­be mit dem Titel «Es wer­de grün» erschie­nen. Es brau­che kei­ne Umwelt­ka­ta­stro­phen, um christ­li­ches Enga­ge­ment für die Schöp­fung zu begrün­den, waren sich die Teil­neh­men­den an der Ver­nis­sa­ge einig. Die­ses Enga­ge­ment erge­be sich ganz natür­lich aus dem Glau­ben. Den­noch sehen die Ver­ant­wort­li­chen einen gros­sen Hand­lungs­be­darf in Pfar­rei­en und Kirchgemeinden. In sei­ner Begrüs­sung zur Ver­nis­sa­ge bezog sich der oeku-Prä­si­dent, Pfar­rer Ste­phan Degen-Ball­mer, auf den Buch­ti­tel «Es wer­de grün», der an den ersten Schöp­fungs­be­richt erin­nert. Und er äus­ser­te den Wunsch, dass das Umwelt­hand­buch in vie­len Pfar­rei­en und Kirch­ge­mein­den einen ähn­li­chen Effekt habe, wie der Befehl Got­tes in Gen 1,3: «Es wer­de Licht» (Gen 1,3). Näm­lich, dass in Pfar­rei­en und Kirch­ge­mein­den ver­mehrt «grün» gehan­delt wer­de. Stell­ver­tre­tend für die refor­mier­ten Lan­des­kir­chen sprach Fritz Oesch, Kir­chen­rat der Refor­mier­ten Kir­che Kan­ton Zürich. Er wies auf die vie­len Bei­spie­le für umwelt­prak­ti­sches Han­deln in den Kirch­ge­mein­den hin, die im Umwelt­hand­buch vor­ge­stellt wer­den und ist sicher, dass sich wei­te­re Pfar­rei­en und Kirch­ge­mein­den auf den Weg zu einem umfas­sen­den Umwelt­ma­nage­ment machen wer­den.Grü­ner Rat­ge­ber und theo­lo­gi­sches Werk Dani­el Kosch, Gene­ral­se­kre­tär der Römisch-Katho­li­schen Zen­tral­kon­fe­renz der Schweiz nahm eben­falls auf den Titel «Es wer­de grün» Bezug und mein­te: Wer «den Titel des Umwelt­hand­bu­ches … ernst nimmt, wird zum Schluss kom­men, dass die­ses Buch in sei­ner gan­zen Kon­kret­heit, bis hin zu Emp­feh­lun­gen für vogel­freund­li­che Hecken oder umwelt­ver­träg­li­che Rei­ni­gungs­mit­tel nicht ein­fach ein nütz­li­cher Rat­ge­ber ist, son­dern ein theo­lo­gi­sches Buch, wel­ches das biblisch inspi­rier­te Wort ‚es wer­de grün‘ medi­tiert, dekli­niert und kon­ju­giert, auf dass es bei­des wer­de: eine Bit­te an Gott und ein Tätig­keits­wort.»Umwelt­ma­nage­ment und Spi­ri­tua­li­tät sind kein Wider­spruch Am anschlies­sen­den Werk­ge­spräch unter der Lei­tung von Mar­kus Kap­pe­l­er, Ver­lags­lei­ter beim Rex-Ver­lag, nah­men Zeno Cavi­gel­li, Syn­odal­rat der Katho­li­schen Kir­che im Kan­ton Zürich und Pasto­ral­as­si­stent, Gaby Zim­mer­mann, Gemein­de­lei­te­rin in Romans­horn, Feyna Hart­man, Mit­glied des oeku-Vor­stan­des und Kirch­ge­mein­de­rä­tin in Mei­len sowie Kurt Auf­der­eg­gen, Umwelt­be­auf­trag­ter der oeku und Her­aus­ge­ber des Umwelt­hand­bu­ches, teil. «Sind Manage­ment und Spi­ri­tua­li­tät ein Wider­spruch?», frag­te Beat Kap­pe­l­er zu Beginn. Für die Teil­neh­men­den des Werk­ge­sprächs ist das kein Wider­spruch. Manage­ment bedeu­te ledig­lich, syste­ma­tisch vor­zu­ge­hen und alle Umwelt­be­rei­che zu durch­leuch­ten. Gera­de bei den Gebäu­den trü­gen Pfar­rei­en und Kirch­ge­mein­den eine gros­se Ver­ant­wor­tung, beton­te Kurt Auf­der­eg­gen. Lai­en­gre­mi­en sei­en damit oft über­for­dert. Das Umwelt­hand­buch wol­le sie beim Wahr­neh­men ihrer Umwelt­ver­ant­wor­tung unter­stüt­zen.Umwelt­zer­stö­rung trifft unse­ren Glau­ben im Kern Mar­kus Kap­pe­l­er frag­te auch nach dem Mehr­wert eines kirch­li­chen Labels «Grü­ner Güg­gel». Zeno Cavi­gel­li ver­wies auf den posi­ti­ven und kon­struk­ti­ven Ansatz eines christ­li­chen Zugangs zur Umwelt­fra­ge. Das gefal­le ihm. Es brau­che kei­ne Umwelt­ka­ta­stro­phen, um christ­li­ches Enga­ge­ment für die Schöp­fung zu begrün­den. «Das christ­li­che Enga­ge­ment für die Schöp­fung ergibt sich ganz natür­lich und posi­tiv aus der bibli­schen Bot­schaft und dem Glau­ben her­aus.» Die Ver­bin­dung des Schöp­fungs­an­sat­zes mit der Pra­xis, also nach­hal­ti­ges Han­deln in Pfar­rei­en und Kirch­ge­mein­den, soll­te auch Seel­sor­ge­rin­nen und Seel­sor­ger ver­mehrt moti­vie­ren. Dort bestehe ein gros­ser Nach­hol­be­darf. Gaby Zim­mer­mann ergänz­te, dass die Schöp­fung einen Wert an sich habe. Vie­le christ­li­che Sym­bo­le stamm­ten aus der Schöp­fung. Wer will schon mit ver­seuch­tem Was­ser tau­fen? «Wenn die Umwelt zer­stört wird, betrifft dies den Kern des christ­li­chen Glau­bens.» Die Grund­la­ge, von der wir alle leben, dür­fe nicht ein­fach igno­riert wer­den. Feyna Hart­man freut sich, in Zukunft das Hand­buch «Es wer­de grün» beim Besuch von Pfar­rei­en und Kirch­ge­mein­den als Geschenk mit­zu­brin­gen.   Kurt Zaugg-Ott Biblio­gra­phi­sche Anga­ben: Es wer­de grün, Kurt Auf­der­eg­gen et al., oeku Kir­che und Umwelt, Rex-Ver­lag, Luzern, 2015. Bro­schur A4, 152 Sei­ten, illu­striert, ISBN 978–3‑7252–0967‑5, Fr. 34.80Bestel­lun­gen: Das Umwelt­hand­buch kann bei der oeku bestellt wer­den. Es wird vor­aus­sicht­lich in der zwei­ten April­hälf­te aus­ge­lie­fert. www.oeku.ch/de/bestellungen.php 
Marie-Christine Andres Schürch
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