Erste Woche der Amazonas-Synode – Papst stellt sich hinten an
- Seit einÂer Woche tagt die AmaÂzonienÂsynÂode im Vatikan. Nach drei VorÂtragstaÂgen folÂgte der AusÂtausch in den SprachÂgrupÂpen zu TheÂmen wie Umweltschutz, SeelÂsorge, Frauen in der Kirche und mehr.
- Am Beginn der PressekonÂferenz am SamÂstag, 12. OktoÂber, äusserte der Präfekt des KomÂmuÂnikaÂtionsÂdikasÂteriÂums, PaoÂlo RuffiÂni, den Gedanken, das TheÂma Frauen und Kirche an einÂer eigeÂnen SynÂode zu behanÂdeln.
GearÂbeitÂet wird in der SynÂodeÂnaula derzeit von MonÂtag bis SamÂstag, jewÂeils von 9 bis 12.30 Uhr sowie von 16.30 bis 19.15 Uhr. Der Papst als VorÂsitzenÂder der SynÂode sitzt vorne und leitÂet jede Runde mit einem Gebet ein. Zu Wort komÂmen sowohl BisÂchöfe, als auch einige so genanÂnte AudiÂtoren (HörÂer), Vertreter anderÂer KonÂfesÂsioÂnen sowie geladene Experten. Die Redezeit für alle: maxÂiÂmal vier Minuten, danach wird das MikroÂfon abgeÂdreht.
Keine Details ausserhalb der Aula
Nach vier BeiträÂgen folÂgen vier Minuten Schweigen – um das Gehörte sich setÂzen zu lassen. Geschwiegen werÂden soll auch ausserÂhalb der Aula, zu Details über RedÂner und ihre Beiträge. Die Öffentlichkeit wird von den KomÂmuÂnikaÂtionsÂbeaufÂtragten der SynÂode in täglichen Presse-BriefÂinÂgs über Inhalte informiert, wechÂselÂnde SynÂodenÂteilÂnehmer ergänzen ihre perÂsönÂlichen ErfahrunÂgen aus der Aula und ihrer Arbeit zu Hause.In der ersten SynÂodenÂwoche deckÂten die VorÂtraÂgenÂden ein breÂites TheÂmenÂspekÂtrum ab, wobei sich einige SchwÂerÂpunkÂte abzeÂichÂneten. Oft kamen UmweltzerÂstörung in der AmaÂzonasÂreÂgion und deren AuswirkunÂgen zur Sprache. Bei diesem TheÂma waren sich die TeilÂnehmer im Plenum und den Sprachzirkeln dem Vernehmen nach einig.Immer wieder wurde auch nach neuen Wegen in der SeelÂsorge gesucht – angesichts von PriesterÂmanÂgel und riesiÂgen, oft unwegsamen GebiÂeten. Respekt vor den indiÂgeÂnen EinÂwohnÂern war ein weitÂeres durchgeÂhenÂdes TheÂma.
Unterschiedliche Meinungen zu «viri probati»
Zum TheÂma «viri proÂbati» – also der möglichen ZulasÂsung bewährter verÂheirateter MänÂner zum PriesterÂamt – gab es unterÂschiedliche MeiÂnÂunÂgen. Etliche, wie der frühere AmaÂzonas-Bischof Erwin KräutÂler befürÂworten eine solche AusÂnahme-Lösung in der Region, ohne den ZöliÂbat generell aufheben zu wollen. Andere sind skepÂtisÂchÂer. Vor allem für konÂserÂvÂaÂtive Kreise, auch ausserÂhalb der SynÂode, ist dies ein rotes Tuch.Eine Stärkung der Rolle von Frauen in der Kirche, die in der AmaÂzonasÂreÂgion oft GemeinÂden leitÂen, wurde in der ersten SynÂodenÂwoche auch öfter angeÂsprochen. Hin und wieder fiel das StichÂwort FrauenÂdiÂakonat. Zudem forderten einige ein StimmÂrecht von OrdensÂfrauen bei der AbstimÂmung über das SchlussÂdokuÂment. Dort sind bishÂer nur die 185 SynÂodenÂväter, BisÂchöfe, OrdenÂsÂpriester sowie ein OrdensÂbrudÂer, stimmÂberechtigt.Gegen Ende der ersten Woche dämpften TeilÂnehmer ErwartunÂgen, dass sich ein FrauenÂstimmÂrecht noch beim laufendÂen BischofÂstrÂeÂfÂfen einÂführen lasse. Zu
Beginn der PressekonÂferenz am SamÂstag, 12. OktoÂber, äusserte sich der Präfekt des KomÂmuÂnikaÂtionsÂdikasÂteriÂums, PaoÂlo RuffiÂni, mit Blick auf das TheÂma Frauen, dass beim TheÂma „Frauen und Kirche“ eine eigene SynÂode statÂtfindÂen sollte. Dies könne und solle nicht bei der jetÂziÂgen SynÂode das HaupÂtauÂgenÂmerk sein.
Es steht noch viel Arbeit an
Nach dem Input der VorÂtragstage teilÂten sich die SynÂodenÂteilÂnehmer am DonÂnerÂstag in insÂgeÂsamt zwölf KleÂinÂgrupÂpen auf: fünf auf Spanisch, vier auf PorÂtugiesisch, zwei auf ItalÂienisch; zudem gibt es eine franzöÂsisch-englisch-sprachige Gruppe. Am SamÂstag nahm die SynÂode ihre Arbeit wieder im Plenum auf, das sich bis DienÂstag mit den bishÂeriÂgen ErgebÂnisÂsen auseinanÂderÂsetÂzt.Danach geht es noch einÂmal in die KleÂinÂgrupÂpen, deren ErgebÂnisse am 17. OktoÂber im Plenum präsenÂtiert werÂden. Die grosse HerÂausÂforderung wird sein, alles für das SchlussÂdokuÂment zu bünÂdeln. Dieses soll am 21. OktoÂber vorgestellt und danach für Änderungsanträge diskuÂtiert werÂden. Eine SchlussfasÂsung wird am 25. OktoÂber in der Aula präsenÂtiert und am FolÂgeÂtag zur AbstimÂmung gestellt. Ob der Text veröfÂfentlicht wird, entscheiÂdet der Papst.
Papst hält sich zurück
Franziskus selbÂst hält sich bei der SynÂode übriÂgens mit RedeÂbeiträÂgen zurück; neben der EröffÂnungsrede, in der er sich auch explizÂit gegen eine DiskriÂmÂinierung von IndiÂgeÂnen-Vertretern in der Kirche wandte, resümierte er lediglich am Mittwoch seine bishÂeriÂgen EinÂdrücke.Das KirchenoberÂhaupt will auch sonÂst keine SonÂderÂbeÂhandÂlung: In den KafÂfeepÂausen bei der SynÂode stellt sich der Papst wie alle anderen hinÂten an, wie der deutsch-brasilÂianÂisÂche Bischof Johannes Bahlmann berichtete.