
EinÂsteÂhen für die Schöpfung
- Die Römisch-KathoÂliÂsche KirÂche im AarÂgau setzt sich nach KräfÂten dafür ein, dass ihre PfarÂreiÂen und KirchÂgeÂmeinÂden umweltÂtechÂnisch fit werden.
- Bereits in elf PfarÂreiÂen, KirchÂgeÂmeinÂden oder PastoÂralÂräuÂmen hat sich das UmweltÂmaÂnageÂmentÂsyÂstem GrüÂner GügÂgel etabliert.
- Aus der ÜberÂzeuÂgung, dass das EinÂsteÂhen für die SchöpÂfung eine ihrer wesentÂliÂchen AufÂgaÂben ist, gehen die AnstrenÂgunÂgen der KirÂche AarÂgau im Jahr 2023 weiÂter. InterÂesÂsierÂte PfarÂreiÂen könÂnen im SomÂmer 2023 starten.
Neben viel Denk- und SchreibÂarÂbeit, die das UmweltÂmaÂnageÂmentÂsyÂstem GrüÂner GügÂgel den PfarÂreiÂen abverÂlangt, gibt es auch ganz prakÂtiÂsche HerÂausÂforÂdeÂrunÂgen. In SchöftÂland, einer GrüÂnen-GügÂgel-PfarÂrei der ersten StunÂde, brachÂte das grüÂne FederÂvieh die PfarÂreiÂanÂgeÂhöÂriÂgen tüchÂtig ins SchwitÂzen. AusÂgangsÂpunkt war eine enerÂgeÂtiÂsche SanieÂrung der KirÂche und des PfarÂreiÂzenÂtrums mit Ersatz der ÖlheiÂzung und InstalÂlaÂtiÂon einer grosÂsen SolarÂanÂlaÂge. Die RotÂtanÂne, 65 JahÂre alt und 27 Meter hoch, warf ihren SchatÂten leiÂder auch auf den künfÂtiÂgen StandÂort der SolarÂpaÂnels. Dass der Baum weiÂchen mussÂte, war zuerst ein Schock und vieÂle brauchÂten Zeit, sich damit abzuÂfinÂden. DieÂsen SamsÂtag, 3. DezemÂber, lud das UmweltÂteam zur gemeinÂsaÂmen HolzÂakÂtiÂon rund um die Kirche.
ÄsteÂschneiÂden und Brennholzschichten
[esf_wordpressimage id=41495 width=half float=left][/esf_wordpressimage]Förster und ForstÂwart hatÂten die kniffÂliÂge AufÂgaÂbe überÂnomÂmen, die von mehÂreÂren GebäuÂden umgeÂbeÂne TanÂne zu fälÂlen. DarÂaufÂhin traÂfen sich PfarÂreiÂanÂgeÂhöÂriÂge mit MotorÂsäÂgen, RebÂscheÂren und LederÂhandÂschuÂhen zum Sägen, ÄsteÂschneiÂden und HolzÂbeiÂgenÂschichÂten. Das gemeinÂsaÂme HolÂzen wurÂde von einem der BeteiÂligÂten trefÂfend als «aktiÂve TrauÂerÂarÂbeit» bezeichÂnet. Und auch PfarÂreiÂseelÂsorÂgeÂrin BerÂnaÂdette BerÂnasÂcoÂni sagt rückÂblickend: «Es war schön, gemeinÂsam zu arbeiÂten und Abschied zu nehÂmen.» Der Spitz der SchöftÂler TanÂne fand einen Platz in der KirÂche. Unter ihren Ästen sind nun die SchaÂfe der KripÂpe versammelt.
Erste GrüÂne GügÂgel seit SomÂmer 2020
Als erste InstiÂtuÂtioÂnen im AarÂgau wurÂden im Juni 2020 die beiÂden PastoÂralÂräuÂme RegiÂon Brugg-WinÂdisch und RegiÂon LenzÂburg sowie die kathoÂliÂsche PfarÂrei SchöftÂland und die VerÂwalÂtung der LanÂdesÂkirÂche mit dem UmweltÂlaÂbel GrüÂner GügÂgel zerÂtiÂfiÂziert. Im FrühÂling 2021 forÂmierÂte sich auf InitiaÂtiÂve der reforÂmierÂten und der römisch-kathoÂliÂschen LanÂdesÂkirÂche der ökuÂmeÂniÂsche zweiÂte KonÂvoi, bestehend aus den kathoÂliÂschen KirchÂgeÂmeinÂden AarÂau, EntÂfelÂden, Buchs-Rohr, Suhr-GräÂniÂchen, RheinÂfelÂden und RohrÂdorf sowie der reforÂmierÂten KirchÂgeÂmeinÂde Baden plus. Die sieÂben KirchÂgeÂmeinÂden durchÂlieÂfen in den letzÂten einÂeinÂhalb JahÂren alle SchritÂte hin zum GrüÂnen GügÂgel gemeinÂsam und fünf von ihnen wurÂden dieÂsen Herbst zerÂtiÂfiÂziert. In den komÂmenÂden MonaÂten werÂden RheinÂfelÂden und AarÂau das ZerÂtiÂfiÂkat ebenÂfalls erhalÂten. So besitÂzen im AarÂgau bereits elf PfarÂreiÂen, KirchÂgeÂmeinÂden oder PastoÂralÂräuÂme das Umweltzertifikat.
Zügig unterÂwegs
«Die kathoÂliÂschen AarÂgauÂer PfarÂreiÂen sind zügig unterÂwegs», freut sich BriÂgitÂta BölÂsterÂli. Sie begleiÂteÂte als KirÂchenÂpfleÂgeÂrin den PastoÂralÂraum RegiÂon LenzÂburg zum GrüÂnen GügÂgel und amtet heuÂte dort als UmweltÂbeÂaufÂtragÂte. Als kirchÂliÂche UmweltÂbeÂraÂteÂrin unterÂstützt BölÂsterÂli KirchÂgeÂmeinÂden beim Zertifizierungsprozess.
Der GrüÂne Güggel
Das UmweltÂmaÂnageÂmentÂsyÂstem (UMS) GrüÂner GügÂgel hilft KirchÂgeÂmeinÂden bei der VerÂbesÂseÂrung ihrer UmweltÂleiÂstung. Es dient der OptiÂmieÂrung des ResÂsourÂcenÂverÂbrauchs, spart BetriebsÂkoÂsten und wirkt langÂfriÂstig und motiÂvieÂrend über die GemeinÂdeÂgrenÂzen hinaus.
Der Weg zum GrüÂnen GügÂgel erfolgt in zehn SchritÂten: Eine UmweltÂgrupÂpe erarÂbeiÂtet in einem UmweltÂproÂgramm die wichÂtigÂsten MassÂnahÂmen, sei es beim EnerÂgieÂspaÂren, bei der BüroÂökoÂloÂgie oder bei der UmgeÂbungsÂgeÂstalÂtung. SchöpÂfungsÂleitÂliÂniÂen halÂten die wichÂtigÂsten GrundÂsätÂze für das umweltÂgeÂrechÂte GemeinÂdeÂleÂben fest. KlaÂre AbläuÂfe und VerÂantÂwortÂlichÂkeiÂten stelÂlen sicher, dass UmweltÂfraÂgen regelÂmäsÂsig bearÂbeiÂtet werÂden. Alle weiÂteÂren Infos gibt es auf der WebÂseiÂte www.oeku.ch
AusÂtausch zwiÂschen den Pfarreien
DieÂsen NovemÂber organÂsierÂten AndreÂas Frei, oeku KirÂchen für die Umwelt, und BriÂgitÂta BölÂsterÂli den «ERFA» in LenzÂburg mit. «ERFA» steht für ErfahÂrungsÂausÂtausch und dieÂser fand zum zweiÂten Mal statt. Idee dieÂses AnlasÂses ist, dass jede PfarÂrei, die das UmweltÂlaÂbel GrüÂner GügÂgel führt, mit einer PerÂson verÂtreÂten ist, damit ein AusÂtausch unter den einÂzelÂnen PfarÂreiÂen und KirchÂgeÂmeinÂden stattÂfinÂden kann.
Die RunÂde stand die ersten beiÂden Male jeweils unter einem bestimmÂten MotÂto – letzÂtes Jahr lauÂteÂte dieÂses «EnerÂgie», dieÂses Jahr «WasÂser». Der AusÂtausch wird geleiÂtet, es gibt IdeenÂliÂsten, und die AnweÂsenÂden arbeiÂten in GrupÂpen zusamÂmen. Die orgaÂniÂsieÂrenÂde PfarÂrei sorgt für Essen und TrinÂken. Ab dem komÂmenÂden Jahr gibt es für die OrgaÂniÂsaÂtoÂren eine EntÂschäÂdiÂgung der Landeskirche.
Gute BeiÂspieÂle vor Ort besichtigen
BriÂgitÂta BölÂsterÂli finÂdet den ErfahÂrungsÂausÂtausch wichÂtig: «Weil der ERFA jedes Jahr an einem andeÂren Ort stattÂfinÂdet, ist das eine MögÂlichÂkeit, BeiÂspieÂle für BioÂdiÂverÂsiÂtät, HeiÂzungsÂanÂlaÂgen oder andeÂre InnoÂvaÂtioÂnen zu besichÂtiÂgen. Das ist das SpanÂnendÂste.» Auch seiÂen KirchÂgeÂmeinÂden frisch nach der ZerÂtiÂfiÂzieÂrung oft etwas «müde» und froh über InspiÂraÂtiÂon aus andeÂren PfarÂreiÂen. Denn die ZerÂtiÂfiÂzieÂrung mit dem GrüÂnen GügÂgel ist ein EtapÂpenÂziel, die Arbeit geht steÂtig weiÂter. Jedes Jahr gibt es zum BeiÂspiel ein interÂnes Audit, bei der gewünscht ist, dass jemand aus einer andeÂren PfarÂrei vorÂbeiÂkommt und eine AusÂsenÂsicht einbringt.
UnterÂschiedÂliÂche TalenÂte, gemeinÂsaÂmes Ziel
Das EinÂsteÂhen für die SchöpÂfung, entÂstanÂden aus der GewissÂheit, dass die KirÂche hier ihren BeiÂtrag unbeÂdingt leiÂsten muss, sei die HauptÂmoÂtiÂvaÂtiÂon für die PfarÂreiÂen, sich mit UmweltÂmaÂnageÂment zu befasÂsen, weiss BölÂsterÂli. GespräÂche mit UmweltÂbeÂaufÂtragÂten in verÂschieÂdeÂnen PfarÂreiÂen zeiÂgen, dass die ProÂjektÂarÂbeit als attrakÂtiv und motiÂvieÂrend empÂfunÂden wird und sich vieÂlerÂorts sehr divers zusamÂmenÂgeÂsetzÂte UmweltÂteams finÂden. MenÂschen mit unterÂschiedÂliÂchen HinÂterÂgrünÂden arbeiÂten auf das gleiÂche Ziel hin. HäuÂfig engaÂgieÂren sich in kirchÂliÂchen UmweltÂteams auch junÂge MenÂschen, die sonst nichts mehr mit der KirÂche zu tun hätÂten und in dieÂsem speÂziÂelÂlen Bereich ihren BeiÂtrag leisten.
Die LanÂdesÂkirÂche hat eine Steuergruppe
Die SteuÂerÂgrupÂpe der Römisch-KathoÂliÂschen LanÂdesÂkirÂche AarÂgau besteht aus AndreÂas Frei, der den VerÂein «oeku KirÂche für die Umwelt» verÂtritt, BriÂgitÂta BölÂsterÂli, TatÂjaÂna DisteÂli, GeneÂralÂseÂkreÂtäÂrin der LanÂdesÂkirÂche, AloÂis Metz, der bei der FachÂstelÂle BilÂdung und PropÂstei für den GrüÂnen GügÂgel zustänÂdig ist, JeanÂnette HäsÂler DafÂfré, die KomÂmuÂniÂkaÂtiÂonsÂverÂantÂwortÂliÂche der LanÂdesÂkirÂche, sowie der KirÂchenÂräÂtin MarÂgrith RöthÂlisÂberÂger, die ebenÂfalls involÂviert ist.
InterÂesÂsierÂte PfarÂreiÂen könÂnen im SomÂmer 2023 starten
Dass eine PfarÂrei nicht allein unterÂwegs ist, sonÂdern WegÂgeÂfährÂten mit dem gleiÂchen Ziel hat, erwies sich in den verÂganÂgeÂnen JahÂren als sehr wertÂvoll. Aus dieÂsem Grund ist der Start eines dritÂten KonÂvois vorÂgeÂseÂhen. Am 23. Mai finÂdet die Kick-off-VerÂanÂstalÂtung für interÂesÂsierÂte PfarÂreiÂen statt. Dort erfahÂren sie, welÂche SchritÂte nötig sind, um das UmweltÂlaÂbel zu erlanÂgen, und haben die MögÂlichÂkeit, sich dem KonÂvoi anzuÂschliesÂsen, der, begleiÂtet von kirchÂliÂchen UmweltÂexÂperÂten, den Weg zum GrüÂnen GügÂgel im SomÂmer 2023 in Angriff nimmt. InterÂesÂsierÂte PfarÂreiÂen könÂnen sich bei " data-type="URL" data-id="alois.metz@kathaargau.ch">AloÂis Metz, MitÂglied der lanÂdesÂkirchÂliÂchen SteuÂerÂgrupÂpe, melden.