Ein Pasto­ral­raum hebt ab

Kaum war der Pasto­ral­raum am Rohr­dor­fer­berg im Sep­tem­ber 2016 eröff­net, plan­ten die vier Pfar­rei­en schon das näch­ste Fest. Nach der offi­zi­el­len Errich­tung mit dem Bischof wünsch­ten sie sich ein boden­stän­di­ges Volks­fest für alle. Ein Pasto­ral­raum hebt ab — und bleibt mit den Füs­sen trotz­dem auf dem Boden.«Mer hebed ab und blie­bed mit de Füess am Bode, mer hebed ab und gsehnd eus dorum guet.», heisst es im Refrain des offi­zi­el­len Pasto­ral­raum­lieds. Kom­po­niert und getex­tet hat den Song Tho­mas A. Fried­rich, viel­sei­ti­ger Kir­chen­mu­si­ker und Chor­lei­ter in Rohr­dorf. Der Text drückt aus, was das Fest am 1. und 2. Juli 2017 bewir­ken soll: die Men­schen im Pasto­ral­raum schau­en über die eige­ne Pfar­rei hin­aus, über­win­den beim fröh­li­chen Abhe­ben aus dem All­tag Hin­der­nis­se und Tren­nen­des.

Sie­ben Stun­den Kul­tur am Samstagabend

Rohr­dorf, Kün­ten, Stet­ten und Bel­li­kon. Nicht nur im über­tra­ge­nen Sinn wer­den die Pasto­ral­raum­an­ge­hö­ri­gen in ande­re Pfar­rei­en blicken, son­dern ganz prak­tisch. Am Sams­tag, 1. Juli, fah­ren sie im Shut­tle­bus von Kir­che zu Kir­che. In jeder der fünf Kir­chen im Pasto­ral­raum am Rohr­dor­fer­berg war­tet ein kul­tu­rel­ler Höhe­punkt auf die Besu­cher. Die Tour dau­ert von 16 bis 23 Uhr. Mit Glocken­ge­läut star­ten die Fei­er­lich­kei­ten in der Kir­che Hei­lig­kreuz in Kün­ten, der Schluss­punkt fin­det in Ober­rohr­dorf statt. Anschlies­send gibt es einen Rück­trans­port nach Kün­ten.  Remo Zum­stein, Slam-Poet aus Schli­ern bei Köniz, führt durch den Abend. Man darf gespannt sein, was dem letzt­jäh­ri­gen Schwei­zer Slam-Mei­ster 2016 zum Mot­to «mer hebed ab» alles ein­fal­len wird. Die Ange­bo­te in den ver­schie­de­nen Kir­chen kön­nen natür­lich auch von Inter­es­sier­ten aus­ser­halb des Pasto­ral­raums und selbst­ver­ständ­lich auch ein­zeln besucht wer­den. Hier geht es zum offi­zi­el­len Programm.

Geo­gra­fi­scher Mittelpunkt

Nach der Rund­tour vom Sams­tag stre­ben am Sonn­tag­mor­gen dann alle ins Zen­trum des Pasto­ral­raums. Auf dem Hof Algier in Buss­lin­gen fin­det der gros­se Fest­got­tes­dienst mit Pasto­ral­raum­lei­ter Chri­stoph Cohen statt. OK-Prä­si­den­tin Vro­ni Peter­hans erklärt: «Das OK kam auf die Idee, den geo­gra­fi­schen Mit­tel­punkt des Pasto­ral­raums aus­zu­rech­nen. Die­ser liegt auf dem Hof Algier.» Dass der Got­tes­dienst auf einem Bau­ern­be­trieb statt­fin­det, bie­tet die Chan­ce, Neu­es aus­zu­pro­bie­ren. So ste­hen wäh­rend der Fei­er Ate­liers für Kin­der und Erwach­se­ne offen. Zum The­ma «Ener­gie» sind die ein­zel­nen Grup­pen krea­tiv und brin­gen dann ihr Ergeb­nis ins Ple­num zurück. Ab 11.30 Uhr wird der Fest­be­trieb mit Ver­pfle­gungs­an­ge­bot und diver­sen Attrak­tio­nen eröff­net. Dra­chen­vor­füh­rung, Modell­flie­ger-Flug­show oder das Kon­zert des Schü­ler­chors Kün­ten unter­hal­ten die gan­ze Fami­lie.

Zuerst offi­zi­el­le Errich­tung, jetzt Einweihung

Ein Orga­ni­sa­ti­ons­ko­mi­tee (OK), bestehend aus Per­so­nen aller Pfar­rei­en, berei­tet das Fest vor. Ben­no Stocker, Jugend­ar­bei­ter in Rohr­dorf und Mit­glied des OK, betont, dass das Fest wirk­lich für alle etwas bie­tet und alle ein­be­zieht. «Nach dem fei­er­li­chen Brim­bo­ri­um der offi­zi­el­len Errich­tung war klar, dass es zusätz­lich ein Fest für die Bevöl­ke­rung geben soll­te.» Auch die Mini­stran­ten, die Jub­la und die Jugend­grup­pen wer­den ihren Teil zum Fest bei­tra­gen. So mal­ten alle Mini­stran­ten-Scha­ren zusam­men mit Trix Gre­der, Sakri­stanin in Rohr­dorf und im OK für die Deko­ra­ti­on ver­ant­wort­lich, Fah­ne und Fest­wim­pel.

Abhe­ben, auch stimmlich

Wäh­rend die Jun­gen den Pin­sel schwin­gen, heben die mitt­le­ren und älte­ren Seme­ster stimm­lich ab. Unter der Lei­tung von Ange­la Ernst haben sich mehr als vier­zig Sän­ge­rin­nen und Sän­ger zum Pro­jekt­chor «ad libi­tum» for­miert. Ange­la Ernst lei­tet den Kir­chen­chor in Kün­ten und hat für spe­zi­el­le Anläs­se auch in der Ver­gan­gen­heit schon Pro­jekt­chö­re ins Leben geru­fen. Sie freut sich, dass so vie­le Pasto­ral­raum­an­ge­hö­ri­ge Freu­de am Sin­gen haben. Am Sams­tag, 1. Juli, um 19 Uhr, prä­sen­tiert der Pro­jekt­chor «ad libi­tum» sein Pro­gramm «Abhe­ben mit Musik von Peter Roth» mit Kla­ri­net­te, Hack­brett, Bass­kla­ri­net­te und Orgel in der Kir­che St. Josef in Bel­li­kon. Die berüh­ren­den Lie­der von Peter Roth, vor­ge­tra­gen mit Lebens­freu­de und Her­zens­lust, wer­den bestimmt auch die Zuhö­rer abhe­ben lassen. 
Marie-Christine Andres Schürch
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