DreiÂfaÂcher Segen für Katholiken
- Anfang FebruÂar pflegt das kathoÂliÂsche BrauchÂtum kurz hinÂterÂeinÂanÂder drei Feste.
- Am 2. FebruÂar das Fest «DarÂstelÂlung des Herrn», am 3. FebruÂar den GedenkÂtag des HeiÂliÂgen BlaÂsiÂus und am 5. FebruÂar das Fest der HeiÂliÂgen Agatha.
- VieÂle PfarÂreiÂen feiÂern die drei Feste in einem GotÂtesÂdienst, wo dann KerÂzen und AgaÂtha-Brot gesegÂnet werÂden und der BlaÂsiÂusÂsegen gespenÂdet wird.
Gleich dreiÂfaÂcher Segen erwarÂtet die KathoÂliÂken dieÂse Woche. EröffÂnet wird der SegensÂreiÂgen am 2. FebruÂar mit dem Fest «DarÂstelÂlung des Herrn». FrüÂher trug es die BezeichÂnung «Maria LichtÂmess», worÂauf die KerÂzenÂsegÂnung an dieÂsem Tag zurückÂgeht. Die ebenÂfalls gebräuchÂliÂche BezeichÂnung «Maria ReiÂniÂgung» knüpft an den Bericht des Lukas-EvanÂgeÂliÂums an, nach dem Maria 40 Tage nach der Geburt Jesu ein ReiÂniÂgungsÂopÂfer darÂbrachÂte, wie es das jüdiÂsche Gesetz vorÂschrieb. Beim EvanÂgeÂliÂsten Lukas ist nachÂzuÂleÂsen, dass sich Joseph und Maria nach JeruÂsaÂlem in den TemÂpel begaÂben, um Jesus, der als ErstÂgeÂboÂreÂner Gott gehörÂte, ausÂzuÂlöÂsen. Daher kommt die FestÂbeÂzeichÂnung «DarÂstelÂlung des Herrn», die sich seit 1969 im kathoÂliÂschen FeiÂerÂtagsÂkaÂlenÂder finÂdet.
Tage wieÂder länger
Mit dieÂsem Fest, 40 Tage nach WeihÂnachÂten, endet die WeihÂnachtsÂzeit und es ist noch nicht so lanÂge her, dass erst dann in kathoÂliÂschen KirÂchen und PriÂvatÂhäuÂsern die KripÂpen und die WeihÂnachtsÂbäuÂme abgeÂbaut wurÂden. Nur einen Tag darÂauf, am 3. FebruÂar, feiÂert die KirÂche den GedenkÂtag des HeiÂliÂgen BlaÂsiÂus. Auch dieÂser Tag bezeichÂneÂte den BauÂern das WinÂterÂenÂde und wurÂde mit allerÂlei BrauchÂtum beganÂgen. Man segÂneÂte KerÂzen, Wein, WasÂser und Brot in BlaÂsiÂus’ Namen. JunÂge HühÂner und GänÂse erhielÂten zum BeiÂspiel «BlaÂsiÂwasÂser» und waren damit gegen FüchÂse geschützt.
LegenÂdäÂre Fischgräte
Wie dem HeiÂliÂgenÂleÂxiÂkon zu entÂnehÂmen ist, war BlaÂsiÂus zur Zeit der ChriÂstenÂverÂfolÂgung Bischof von SebaÂste im heuÂtiÂgen ArmeÂniÂen. Im Jahr 316 soll er das MarÂtyÂriÂum erlitÂten haben. Die bekannÂteÂste ErzähÂlung über den HeiÂliÂgen berichÂtet, wie er wähÂrend seiÂner Zeit im römiÂschen GefängÂnis einem junÂgen Mann, der an einer FischÂgräÂte zu ersticken drohÂte, durch Gebet das Leben retÂteÂte. Eine andeÂre EpiÂsoÂde erzählt, dass eine arme Frau, die durch BlaÂsiÂus’ Gebet ihr vom Wolf geraubÂtes Schwein zurückÂerÂhielt, ihm Essen und eine KerÂze ins GefängÂnis brachÂte, die er segÂneÂte.
Segen seit dem 16. Jahrhundert
Die MotiÂve «HeiÂlung und Segen», «KerÂze und HalsÂleiÂden» verÂbanÂden sich zum bis heuÂte im deutÂschen SprachÂgeÂbiet popuÂläÂren BlaÂsiÂusÂsegen. HierÂbei hält der SegensÂspenÂder zwei geweihÂte KerÂzen gekreuzt vor den Hals einer PerÂson und spricht die WorÂte: «Durch die FürÂspraÂche des heiÂliÂgen Bischofs und MärÂtyÂrers BlaÂsiÂus befreie und bewahÂre dich der Herr vor HalsÂkrankÂheit und allem Bösen.» Der BlaÂsiÂusÂsegen soll bei HalsÂschmerÂzen und andeÂren HalsÂerÂkranÂkunÂgen helÂfen und vor dem Ersticken bewahÂren. Die SpenÂdung dieÂses Segens ist seit dem 16. JahrÂhunÂdert nachÂgeÂwieÂsen und erfreut sich auch heuÂte grosÂser BeliebtÂheit, vor allem auch, weil er jedem perÂsönÂlich gespenÂdet wird.
AgaÂtha-Brot erinÂnert an Brüste
Auch der Brauch des AgaÂthabroÂtes ist im KirÂchenÂaarÂgau verÂbreiÂtet. Auf den 5. FebruÂar fällt das Fest der HeiÂliÂgen AgaÂtha von CataÂnia auf SiziÂliÂen. Die wunÂderÂschöÂne, adliÂge JungÂfrau lehnÂte die BrautÂwerÂbung des StattÂhalÂters QuinÂtiÂaÂnus ab, weil sie ChriÂstin war. Der StattÂhalÂter liess sie darÂaufÂhin verÂhafÂten und folÂtern, indem ihr die BrüÂste abgeÂschnitÂten wurÂden. Auf die grauÂsaÂme GeschichÂte ihrer FolÂteÂrung geht der Brauch des AgaÂthabroÂtes zurück: Brot in Form von BrüÂsten wird gesegÂnet. Es soll vor FieÂber und KrankÂheiÂten der Brust schütÂzen und gegen HeimÂweh helÂfen. In der Schweiz ist AgaÂtha die SchutzÂpaÂtroÂnin der FeuÂerÂwehr.
KomÂbiÂnierÂte Segnungen
An zahlÂreiÂchen Orten im AarÂgau werÂden am gleiÂchen Tag KerÂzen gesegÂnet und der BlaÂsiÂusÂsegen erteilt, manÂcherÂorts falÂlen auch alle drei SegÂnunÂgen zusamÂmen. So zum BeiÂspiel am 4. FebruÂar in DietÂwil, wo SeelÂsorÂger AndÂres LienÂhard in der KomÂmuÂniÂonÂfeiÂer den BlaÂsiÂusÂsegen erteilt sowie KerÂzen und Brot segnet.