Die Welt­syn­ode – jen­seits der par­la­men­ta­ri­schen Logik

Die Welt­syn­ode – jen­seits der par­la­men­ta­ri­schen Logik

Heu­te beginnt die Bischofs­syn­ode in Rom. Über 350 Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter der römisch-katho­li­schen Kir­che aus der gan­zen Welt neh­men an die­ser Ver­samm­lung teil. Aus der Schweiz sind das Hele­na Jep­pe­sen als Lai­en­ver­tre­te­rin der Kir­che Euro­pas. Clai­re Jonard nimmt als Mode­ra­to­rin teil. Die geweih­te Jung­frau ist seit Jah­ren in der Jugend­pa­sto­ral tätig. Bischof Felix Gmür ver­tritt die Schwei­zer Bischö­fe als Prä­si­dent der Schwei­zer Bischofs­kon­fe­renz. Erst­mals in der Geschich­te der Syn­oden haben Lai­in­nen und Lai­en auch ein Stimm­recht an der Synode.

Die Welt­syn­ode sei ein wich­ti­ger Schritt im «Syn­oda­len Pro­zess», heisst es in der Medi­en­mit­tei­lung der Schwei­zer Bischofs­kon­fe­renz. Der Pro­zess nahm vor zwei Jah­ren in Rom sei­nen Anfang. Mit Gesprä­chen in Basis­grup­pen konn­ten sich auch die Men­schen in den Pfar­rei­en in die­sen Pro­zess ein­brin­gen. Die Resul­ta­te wur­den natio­nal wei­ter­be­spro­chen und flos­sen in die kon­ti­nen­ta­len Syn­oden ein.

Das Ziel die­ses Pro­zes­ses und die For­de­rung von Papst Fran­zis­kus sei es, dass die Kir­che syn­oda­ler und damit inklu­si­ver wer­de. Dar­um geht es auch an der XVI. Gene­ral­ver­samm­lung der Bischofs­syn­ode, die bis zum 29. Okto­ber dau­ern wird. Papst Fran­zis­kus habe betont, dass der geist­li­che Pro­zess der Syn­ode nicht der Logik eines Par­la­men­tes fol­ge. Viel­mehr gehe es um das Hören auf­ein­an­der und auf den Hei­li­gen Geist. Damit sol­le ein wirk­li­ches Ver­ständ­nis zwi­schen diver­gie­ren­den Mei­nun­gen und unter­schied­li­chen Erwar­tun­gen geschaf­fen wer­den können.

Die Schwei­zer Bischofs­kon­fe­renz hofft, «dass die Syn­ode in die­sem Sin­ne Inspi­ra­ti­on für eine Hal­tung des Hörens sowie des ‘gemein­sa­men Gehens’ auf einem Weg zu einer weni­ger kle­ri­ka­li­sti­schen, dafür geschwi­ster­li­chen und vom Hei­li­gen Geist getra­ge­nen Kir­che bie­ten kann».

Die Teil­neh­men­den sind bereits seit dem 30. Sep­tem­ber in Rom ver­sam­melt. Den Auf­takt zur Syn­ode bil­de­te ein öku­me­ni­sches Gebet auf dem Peters­platz, gefolgt von einer zwei­tä­gi­gen spi­ri­tu­el­len Retrai­te. Heu­te Mor­gen, 4. Okto­ber, wur­de die Syn­ode mit einer Mes­se offi­zi­ell eröff­net. Eine zwei­te Syn­oden­ver­samm­lung ist bereits für den Herbst 2024 geplant.

Eva Meienberg
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