Die Schöp­fung – wir sol­len sie schüt­zen und bewahren

Die Schöp­fung – wir sol­len sie schüt­zen und bewahren

Aus Psalm 148Lobt den Herrn vom Him­mel her, lobt ihn in den Höhen: Lobt ihn, all sei­ne Engel, lobt ihn, all sei­ne Scha­ren; lobt ihn, Son­ne und Mond, lobt ihn, all ihr leuch­ten­den Ster­ne; lobt ihn, alle Him­mel und ihr Was­ser über dem Him­mel! Loben sol­len sie den Namen des Herrn; denn er gebot, und sie waren erschaf­fen. Lobt den Herrn, ihr auf der Erde, ihr See­ungeheuer und all ihr Tie­fen, Feu­er und Hagel, Schnee und Nebel, du Sturm­wind, der sein Wort voll­zieht, ihr Ber­ge und all ihr Hügel, ihr Frucht­bäu­me und alle Zedern, ihr wil­den Tie­re und alles Vieh, Kriech­tie­re und gefie­der­te Vögel, ihr Köni­ge der Erde und alle Völ­ker, ihr Für­sten und alle Rich­ter auf Erden, ihr jun­gen Män­ner und auch ihr Mäd­chen, ihr Alten mit den Jun­gen! Loben sol­len sie den Namen des Herrn; denn sein Name allein ist erha­ben, sei­ne Hoheit strahlt über Erde und Him­mel. Hal­le­lu­ja!      Ein­heits­über­set­zung 1980 

Die Schöp­fung – wir sol­len sie schüt­zen und bewahren

Was täte Franz von Assi­si, wenn er heu­te leb­te? Wis­sen kön­nen wir es nicht, aber ich könn­te mir vor­stel­len, dass er bei der Klima­bewegung «Fri­days for Future» vorn dabei wäre. Die­ser Hei­li­ge aus dem Mit­tel­al­ter kann uns ein Vor­bild sein und uns sen­si­bi­li­sie­ren für die Nöte unse­rer Zeit. Wie er kön­nen wir uns bemü­hen, ein beson­de­res Gespür für die Schöp­fung zu bekom­men, in Har­mo­nie mit ihr zu leben und die klein­sten Geschöp­fe als Brü­der und Schwe­stern zu betrach­ten und die Natur als ein Buch, in dem Gott zu uns spricht und uns sei­ne Schön­heit erken­nen lässt.Sein Son­nen­ge­sang – hier in der Über­set­zung des Kapu­zi­ners Anton Rot­zet­ter (aus «Ich rufe Son­ne und Mond», 1998) ist eine wun­der­ba­re Dich­tung auf die Schöp­fung:Lob sei dir mein Herr mit dei­ner gan­zen Schöpfung vor allem mit dem Herrn Bru­der Sonne Er bringt uns den Tag und spen­det uns Licht Schön ist er und strah­lend mit gros­sem Glanz Von dir Höch­ster ein Zeichen Lob sei dir mein Herr durch Schwe­ster Mond und die Sterne Am Him­mel form­test du sie glän­zend kost­bar und schön Lob sei dir mein Herr durch Bru­der Wind durch Luft und Wolken durch hei­te­res und jedes Wetter Durch sie gibst du dei­ner Schöp­fung Leben Lob sei dir mein Herr durch Schwe­ster Wasser Sehr nütz­lich ist sie demü­tig kost­bar und rein Lob sei dir mein Herr durch Bru­der Feuer Durch ihn ist die Nacht erhellt Schön ist er freund­lich kraft­voll und stark Lob sei dir mein Herr durch unse­re Schwe­ster Mut­ter Erde Sie belebt und lenkt uns Sie erzeugt viel Früchte far­bi­ge Blu­men und Gräser Lobt und seg­net mei­nen Herrn Dankt und dient ihm in gros­ser DemutNicht umsonst hat Papst Fran­zis­kus sich von Franz von Assi­si zu sei­ner Namens­wahl inspi­rie­ren las­sen. In sei­ner Enzy­kli­ka «Lau­da­to si’», schil­dert er ein­drück­lich das Elend der Schöp­fung durch Aus­beu­tung und Umwelt­ver­schmut­zung und zeigt Wege auf, wie wir poli­tisch, wirt­schaft­lich und sozi­al umkeh­ren müs­sen, damit unser «gemein­sa­mes Haus» auch für zukünf­ti­ge Gene­ra­tio­nen bewohn­bar bleibt. Für ihn ist die Lie­be zu allen Geschöp­fen, wie Franz von Assi­si sie uns vor­ge­lebt hat, ein Schlüs­sel für eine bes­se­re Zukunft. Zugleich nimmt er die inter­na­tio­na­le und loka­le Poli­tik, die Wirt­schaft und die Reli­gio­nen in den Blick, Ein­fluss zu neh­men, damit wir lang­fri­stig einen Lebens­stil ent­wickeln, der heil­sam ist für die gan­ze Welt und die Bezie­hun­gen, in denen wir leben.Wie Papst Fran­zis­kus sind es vie­le, die sich um die Schöp­fung sor­gen und sich für sie ein­set­zen, gera­de auch in der jün­ge­ren Gene­ra­ti­on. Und die jetzt begin­nen­de Ama­zo­nas­syn­ode legt ihren Schwer­punkt auf die öko­lo­gi­sche Viel­falt und deren Zer­stö­rung und ver­sucht, Lösun­gen zu fin­den. Beglei­ten wir die­ses Unter­fan­gen mit unse­rem Gebet, beson­ders auch am Don­ners­tag, 17. Okto­ber, um 18.30 Uhr in der Tauf­ka­pel­le der Hei­lig­geist­kir­che.          Doro­thee Becker, Theo­lo­gin und­Seel­sor­ge­rin Pfar­rei Hei­lig­geist, Basel
Redaktion Lichtblick
mehr zum Autor
nach
soben