Die Sakralland­schaft der Abtei­en und Klö­ster im Saa­ne­tal ist Land­schaft des Jah­res 2018

Die Sakralland­schaft der Abtei­en und Klö­ster im Saa­ne­tal ist Land­schaft des Jah­res 2018

Der Fuss­ab­druck der Religion

Die Sakralland­schaft der Abtei­en und Klö­ster im Saa­ne­tal ist Land­schaft des Jah­res 2018

Mit der Wahl der Frei­bur­ger Sakralland­schaft zur Land­schaft des Jah­res 2018 rückt die Stif­tung Land­schafts­schutz Schweiz den spi­ri­tu­el­len Wert einer Land­schaft in den Fokus. Die Stif­tung ver­steht die Aus­zeich­nung auch als Bei­trag zum Euro­päi­schen Jahr des Kul­tur­er­bes.Kreu­ze, Kapel­len, Kir­chen und Klö­ster – sakra­le Zei­chen und Bau­ten drücken einer Gegend ihren Stem­pel auf und schaf­fen Sakralland­schaf­ten durch die Ver­bin­dung von Natur und Spi­ri­tua­li­tät. Dies gilt in beson­ders hohem Mass für das Saa­ne­tal im Kan­ton Frei­burg. Wäh­rend Agrar­land­schaf­ten und gebau­te Stand­or­te im Wesent­li­chen durch Geo­lo­gie, Topo­gra­fie und Vege­ta­ti­on defi­niert sei­en, prä­ge der Fuss­ab­druck der Reli­gi­on die Sakralland­schaft, so dass ein Raum der Besin­nung ent­ste­he, schreibt die Stif­tung Land­schafts­schutz Schweiz (SL) in ihrer Doku­men­ta­ti­on zur Land­schaft des Jah­res 2018.Der spi­ri­tu­el­le Wert einer Land­schaft sei bis­her noch nie Gegen­stand des Land­schafts­prei­ses der SL gewe­sen, heisst es. Die Sakralland­schaft wider­spieg­le die Ein­wir­kung des Men­schen auf sei­ne Umwelt, die sich in die­sem Fall nicht von einem mate­ri­el­len Bedürf­nis her­lei­te. Das Auf­ein­an­der­tref­fen von irdi­scher und spi­ri­tu­el­ler Kraft ver­stär­ke die spe­zi­fi­sche Land­schafts­prä­gung. Als Bei­spie­le nennt die SL die Kirch­ge­mein­den Font-Châ­bles, Mon­tagny, Char­mey (Gal­mis) und Vaul­ruz, wo die Kir­che auf dem glei­chen Fel­sen­sporn wie die höher gele­ge­ne Burg steht.Da Pil­ger­fahr­ten nach Rom, Jeru­sa­lem oder Sant­ia­go de Com­po­ste­la nur für weni­ge mög­lich waren, kommt den loka­len Wall­fahrts­or­ten eine wich­ti­ge Bedeu­tung zu. So besitzt jede drit­te Kirch­ge­mein­de der Gegend eine Lour­des­grot­te. Dazu kom­men 249 Kapel­len, vie­le an Orten, wo sie von weit­her sicht­bar sind und so den Pil­gern den Weg wei­sen.Teil der Sakralland­schaft im Saa­ne­becken ist auch die 1295 gegrün­de­te Kar­tau­se La Valsain­te bei Char­mey, das letz­te akti­ve Kar­täu­ser­klo­ster in der Schweiz. Das durch die Grün­der reich mit Gütern und Herr­schafts­rech­ten aus­ge­stat­te­te Klo­ster besass lan­ge einen gros­sen Teil des Tals und präg­te die Land­schaft durch Kapel­len und Monu­men­tal­kreu­ze. Den besten Über­blick über die auf einer Gelän­de­ter­ras­se gele­ge­ne Klo­ster­an­la­ge hat man aus der Höhe. Mit Aus­nah­me der öffent­li­chen Kapel­le und eines klei­nen Kiosks kann das Klo­ster nicht besich­tigt wer­den. Die Kar­tau­se liegt wie das ehe­ma­li­ge Bene­dik­ti­ner­klo­ster Bein­wil in einem länd­li­chen Gebiet, das durch Streu­sied­lun­gen geprägt ist. Die mar­kan­te Prä­senz reli­giö­ser Bau­ten und sakra­ler Orte schaf­fe einen Kon­trast zwi­schen Natur, tra­di­tio­nel­ler länd­li­cher Kul­tur und Spi­ri­tua­li­tät, hält die Doku­men­ta­ti­on fest.Preis­emp­fän­ger sind die Diö­ze­se Lau­sanne, Genf und Frei­burg und die Inter­es­sens­ge­mein­schaft «L’esprit des lieux». Die vom Migros-Genos­sen­schafts-Bund und einer Pri­vat­per­son gestif­te­te Preis­sum­me beträgt 10 000 Fran­ken.Regu­la Vogt-Kohlersl-fp.ch; fribourgregion.ch
Redaktion Lichtblick
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