Die «Kir­chen­maus­ecke»

Die «Kir­chen­maus­ecke»

Für die klei­nen und gros­sen «Kin­der Gottes»

Lie­be Kinder,

geht es Euch manch­mal auch so: Irgend­was ärgert einen immer! Mei­ne Mau­se­schwe­ster ist ein biss­chen klein gera­ten und des­halb küm­mert sich mei­ne Mut­ter mehr um sie. Manch­mal ärgert mich das rich­tig! Mein gros­ser Mau­se­bru­der bekommt immer einen Käse­krü­mel mehr, weil mein Vater fin­det, er hat grös­se­ren Hun­ger. Weiss der über­haupt, wie gross mein Hun­ger ist? Die Nach­bar­m­au­se­fa­mi­lie fährt in den Urlaub. Wir nicht! Gemein! Der Leh­rer in der Mau­se­schu­le sieht immer nur, wenn ich schwat­ze und ermahnt mich. Bei den ande­ren sagt er nichts.

Ja, das Leben ist nicht ein­fach. Man könn­te immer klagen …

Aber ich habe gehört, die Fasten­zeit ist eine gute Gele­gen­heit, den Blick­win­kel zu ändern, zu schau­en, was alles gut ist und vor allem, wofür man dan­ken kann! Ich pro­bie­re es bis Ostern mal aus. Jeden Abend ver­su­che ich, fünf Din­ge zu fin­den, für die ich «Dan­ke» sagen kann: Dan­ke, dass ich einen gros­sen star­ken Bru­der habe, der mich oft beschützt; dan­ke, dass ich zur Schu­le gehen darf; dan­ke, dass ich Eltern habe, die sich um uns sor­gen; dan­ke, dass wir in einem so schö­nen Ort leben, wo ande­re in den Urlaub hin­fah­ren; dan­ke für mei­nen schö­nen Namen…. Ach, mir fällt noch mehr ein! Euch auch? Das wünscht euch jeden­falls Eure Kir­chen­maus Vreni

Und wenn Ihr nichts fin­det zum Dan­ke sagen, weil alles schon so selbst­ver­ständ­lich gewor­den ist, dann lest ein­fach mal fol­gen­de Geschichte:

Das Leben ist herrlich

Zu einem wei­sen Gelehr­ten kam ein Mann und klag­te: «Höre, mein Leben ist nicht mehr erträg­lich. Wir woh­nen zu sechst in einem ein­zi­gen Raum. Was soll ich machen?» Der Gelehr­te ant­wor­te­te: «Nimm dei­nen Zie­gen­bock mit ins Zim­mer.» Der Mann glaub­te, nicht recht gehört zu haben. «Den Zie­gen­bock ins Zim­mer?» «Tu, was ich dir gesagt habe», ent­geg­ne­te der Rab­bi, «und komm nach einer Woche wieder.»

Nach einer Woche kam der Mann wie­der, total am Ende. «Wir kön­nen es nicht mehr aus­hal­ten, der Bock stinkt fürch­ter­lich.» Der Wei­se sag­te zu ihm: »Geh nach Hau­se und stell den Bock wie­der in den Stall. Dann komm nach einer Woche wieder.»

Die Woche ver­ging. Als der Mann zurück­kam, strahl­te er über das gan­ze Gesicht: «Das Leben ist herr­lich. Wir genies­sen jede Minu­te. Kein Zie­gen­bock – nur wir sechs.»


Bild­quel­len: pixabay.com

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