Die bibliÂsche Art, die Welt zu lesen
Die bibliÂsche Art, die Welt zu lesen
PastoÂralÂraum FrenÂke-Ergolz auf einem anspruchsÂvolÂlen Weg
Am verÂganÂgeÂnen SonnÂtag hat Bischof Felix Gmür in LiesÂtal den PastoÂralÂraum FrenÂke-Ergolz errichÂtet, den fläÂchenÂmäsÂsig grössÂten des KanÂtons Baselland.«Es geht darÂum, dass jede und jeder mit unseÂrem Gott in KonÂtakt kommt. Das ist das Ziel – auch das Ziel der ProÂzesÂse, die zu den PastoÂralÂräuÂmen fühÂren.» Das rief Bischof Felix Gmür allen AnweÂsenÂden in seiÂner PreÂdigt im GotÂtesÂdienst zur ErrichÂtung des PastoÂralÂraums FrenÂke-Ergolz in ErinÂneÂrung.Im Fall dieÂses grosÂsen PastoÂralÂraums war der ProÂzess mit nicht gerinÂgen SchwieÂrigÂkeiÂten verÂbunÂden. Die beteiÂligÂten fünf KirchÂgemeinden sind recht verÂschieÂden: FrenÂkenÂdorf-FüllinsÂdorf ist schon auf die AgÂglomeration Basel ausÂgeÂrichÂtet, wähÂrend OberÂdorf, SissÂach und GelÂtÂerÂkinÂden das weitÂverÂzweigÂte OberÂbaÂselÂbiet mit seiÂnen teilÂweiÂse noch ländÂliÂchen GemeinÂden abdecken. Als ScharÂnier funÂgiert LiesÂtal, am ZusamÂmenÂfluss der namenÂgeÂbenÂden FlüsÂse FrenÂke und Ergolz.Vor zehn JahÂren habe man erstÂmals von dieÂsem PastoÂralÂraumÂproÂjekt gehört, erinÂnerÂte sich die SisÂsaÂcher KirchÂgeÂmeinÂdeÂpräÂsiÂdenÂtin AdriaÂna LinÂsaÂlaÂta, und in den letzÂten zwei JahÂren hätÂten die KirchÂgeÂmeinÂden intenÂsiv an einem staÂbiÂlen finanÂziÂelÂlen und verÂtragÂliÂchen RahÂmen gearÂbeiÂtet. «Am Schluss ist es gut herÂausÂgeÂkomÂmen – heuÂte ist ein FreuÂdenÂtag», meinÂte sie.Zum sieÂbenÂköpÂfiÂgen PastoÂralÂraumÂteam unter LeiÂtung von PfarÂrer Peter Bernd (FrenÂkenÂdorf-FüllinsÂdorf) gehöÂren die GemeinÂdeÂleiÂter Peter MesÂsingÂschlaÂger (LiesÂtal-OberÂdorf) und DiaÂkon MarÂtin TanÂner (SissÂach-GelÂtÂerÂkinÂden) sowie SabiÂne BrantÂschen (OberÂdorf), Don RafÂfaeÂle BuoÂno (MisÂsioÂnar der MisÂsioÂne CatÂtoÂliÂca ItaÂliaÂna LiesÂtal), ChriÂstoph SchneiÂder (SpiÂtalÂseelÂsorÂger) und DiaÂkon ChriÂstoph WieÂderÂkehr (GelÂtÂerÂkinÂden). PastoÂralÂraumÂleiÂter Bernd hob eines der straÂteÂgiÂschen ZieÂle herÂaus: «Die bibliÂsche Art, die Welt zu lesen, wieÂder mehr bekannt machen.» Er freuÂte sich, dass die BisÂtumsÂleiÂtung geraÂde auch dort, wo das PastoÂralÂraumÂkonÂzept theoÂloÂgiÂsche KriÂtik an den VorÂgaÂben forÂmuÂliert hatÂte, posiÂtiv reagierÂte.Die Musik der ErrichÂtungsÂfeiÂer in der LiesÂtaÂler KirÂche BruÂder Klaus verÂmitÂtelÂte ein moderÂnes KirÂchenÂverÂständÂnis. So sang der KirÂchenÂchor LiesÂtal GloÂria, SancÂtus und Kyrie aus der MisÂsa afriÂcaÂna von MichaÂel Schmoll. Ein Ad-hoc-Chor aus SänÂgeÂrinÂnen und SänÂgern aller fünf PfarÂreiÂen trug LieÂder zu TexÂten des zeitÂgeÂnösÂsiÂschen TheoÂloÂgen und DichÂters Huub OsterÂhuis vor. Das KirÂchenÂlied «Der Geist des Herrn erfüllt das All» erklang mit moderÂniÂsierÂtem Text: «SchöpÂfeÂrin Geist erfüllt das All.»Als SinnÂbild für die fünf PfarÂreiÂen, die MisÂsioÂne und die SpiÂtalÂseelÂsorÂge des PastoÂralÂraums stanÂden sieÂben junÂge ApfelÂbäumÂchen im ChorÂraum. «Wenn ich wüssÂte, dass morÂgen die Welt unterÂginÂge, würÂde ich heuÂte noch ein ApfelÂbäumÂchen pflanÂzen»: Das oft Luther zugeÂschrieÂbeÂne Wort taucht erstÂmals in einem RundÂbrief der BekenÂnenÂden KirÂche vom OktoÂber 1944 auf, wie PfarÂrer Peter Bernd im GotÂtesÂdienst erklärÂte. Selbst in jener Zeit schwerÂster PrüÂfunÂgen in DeutschÂland behielt die ZuverÂsicht recht, warÂum also nicht im BaselÂbieÂter PastoÂralÂraum FrenÂke-Ergolz im Jahr 2018?
ChriÂstiÂan von Arx