Deutsche Rabbiner wollen Antworten von Kardinal Koch
Der jüngste Aufsatz zum Verhältnis von Christentum und Judentum des emeritierten Papst Benedikt XVI. sorgte für Aufregung. Der umstrittene Beitrag war in der Juli-Ausgabe der theologischen Fachzeitschrift «Communio» erschienen. Darin setzte sich der ehemalige Papst mit der Frage auseinander, ob die Kirche an die Stelle des alttestamentlichen Bundes zwischen Gott und dem Volk Israel getreten sei. Die Orthodoxe Rabbinerkonferenz Deutschland schrieb gestern Freitag an Kardinal Kurt Koch: «Für uns stellen sich damit mehr Fragen und Zweifel als positive, zukunftsgerichtete Denkanstösse», betonen die Rabbiner in einem in Köln veröffentlichten Schreiben an den Präsidenten der Vatikanischen Kommission für die religiösen Beziehungen mit dem Judentum, Kardinal Kurt Koch. An Koch richtet die Rabbinerkonferenz die Frage, «inwiefern dieser Aufsatz das jüdisch-christliche Gespräch bereichern soll». Zudem will sie wissen, wie die Überlegungen des emeritierten Papstes in Einklang mit den Aussagen von Papst Franziskus zum Judentum stehen.