Der Tag der Kranken am 4. März steht unter dem Motto «Zeit für dich – Zeit für mich – Zeit für uns»

Der Tag der Kranken am 4. März steht unter dem Motto «Zeit für dich – Zeit für mich – Zeit für uns»

Ein Tag des Dankes an alle, die sich Zeit nehmen für Kranke

Der Tag der Kranken am 4. März steht unter dem Motto «Zeit für dich – Zeit für mich – Zeit für uns»

Wenn eine Krankheit einem die Endlichkeit des irdis­chen Daseins vor Augen führt, erhält Zeit einen neuen Stel­len­wert. Sich Zeit nehmen für die Bedürfnisse der Patien­ten, aber auch ihrer Ange­höri­gen ist ein zen­trales Anliegen der Pal­lia­tive Care.Die Zeit ist bei Erkrankun­gen ohne Aus­sicht auf Gene­sung eine Achse, um die sich vieles dreht. Für den Patien­ten geht es darum, wieviel Zeit ihm noch bleibt, und wie er diese ver­brin­gen will und kann, aber auch darum, was er aus sein­er Zeit bish­er gemacht hat. Auch den Pfle­gen­den ste­ht nicht end­los Zeit zur Ver­fü­gung. Das Pflegeper­son­al muss sich nach Zeitvor­gaben richt­en, und viele Ange­hörige müssen die Pflege mit ihrer Beruf­stätigkeit und weit­eren Verpflich­tun­gen unter einen Hut brin­gen. Ist die Zeit knapp, konzen­tri­ert man sich darauf, das Pflicht­pro­gramm abzuhak­en. Psy­chis­che, soziale und spir­ituelle Bedürfnisse bleiben da oft auf der Strecke.Ger­ade Men­schen, deren Stun­den gezählt sind, schätzen es, wenn sich jemand für sie Zeit nimmt, sie ein Stück weit auf ihrem Weg zu begleit­en. Dass jemand, wenig­stens für eine bes­timmte Zeit, voll und ganz für sie da ist, ist Teil ihrer Leben­squal­ität in ein­er schwieri­gen Sit­u­a­tion. «Die Begleitung von schw­erkranken Men­schen ist eine urdiakonis­che Auf­gabe», begrün­det Vale­ria Hen­gart­ner, Spi­talseel­sorg­erin am Uni­ver­sitätsspi­tal Basel und Lei­t­erin der Pro­jek­t­stelle Pal­lia­tive Care Basel-Stadt, das Engage­ment der Kirchen im Bere­ich Pal­lia­tive Care. «Nie­mand soll allein sein müssen, wenn er oder sie es nicht will.»Während der sta­tionäre Bere­ich durch die Spi­tal- und die Alter­sheim­seel­sorge abgedeckt ist, ste­ht bei Pal­lia­tive Care Basel-Stadt die Begleitung ausser­halb der Insti­tu­tio­nen im Zen­trum. «Pal­lia­tive Care Basel-Stadt will auch pfar­reilich nicht gebun­dene Per­so­n­en erre­ichen. Dafür ist die Koor­di­na­tion­sstelle im Pal­lia­tivzen­trum Hilde­gard zen­tral», betont Hen­gart­ner. Ihre Vision ist, dass jed­er in Basel-Stadt die Tele­fon­num­mer der Koor­di­na­tion­sstelle (061 319 75 00) ken­nt und weiss, dass man sich an diese Stelle wen­den kann. Auch und ger­ade in seel­sorg­er­lichen Anliegen, für eine spir­ituelle Begleitung, ein Gebet oder eine Seg­nung am zum Lebensende. Anfra­gen wer­den an geeignete Ver­ant­wortliche weit­ergeleit­et.Als Ziel nen­nt das Pflicht­en­heft von Pal­lia­tive Care BS neben der Sich­er­stel­lung der seel­sorg­er­lichen Begleitung von schw­er Kranken, Ster­ben­den und ihren Ange­höri­gen die Zusam­me­nar­beit mit den Seel­sor­gen­den im kün­fti­gen Pas­toral­raum Basel-Stadt, die Suche, Koor­di­na­tion und Begleitung von Frei­willi­gen und die Ver­net­zung auf öku­menis­ch­er, kan­tonaler und nationaler Ebene. Eine weit­ere Auf­gabe ist die Begleitung von Trauern­den, wenn dies gewün­scht wird. «Es befre­it zu gutem Leben, wenn wir unser eigenes Ster­ben und den Tod nicht ver­drän­gen und darüber reden, ger­ade auch dann, wenn es noch gar nicht so weit ist», sagt Hen­gart­ner.Reg­u­la Vogt-Kohler

Anlaufstellen Palliative Care

BL: Öku­menis­che Koor­di­na­tion­sstelle Pal­lia­tive Care; ks-palliativecare.com BS: palliativ-info-basel.ch; Tel. 061 319 75 00 (Mo–Fr, 8–12, 13.30–17.00 Uhr) SO: Helpline Pal­lia­tive Care; Tel. 079 894 17 89
Redaktion Lichtblick
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