Der hl. Fri­do­lin am
Fasnachtsgottesdienst

Der hl. Fri­do­lin am Fasnachtsgottesdienst

In Sig­lis­torf wur­de am Sams­tag, den 1. März, Patro­nats­fest gefei­ert. Die Kapel­le hier ist auf den hl. Fri­do­lin geweiht. Fri­do­lin von Säckin­gen war  Glau­bens­bo­te  am Hoch­rhein (frü­her Ober­rhein) im 5. Jahr­hun­dert und Grün­dungs­abt eines Dop­pel­klo­sters. Er wird in der katho­li­schen und in der ortho­do­xen Kir­che als Hei­li­ger verehrt.

Fri­do­lin war Nach­kom­me einer adli­gen Fami­lie in Irland. Als Wan­der­mönch war er zunächst in Poi­tiers, in Gal­li­en, tätig, wo er die Gebei­ne des hei­li­gen Hila­ri­us von Poi­tiers erhob und eine Kir­che erbau­te. Im Traum beauf­trag­te ihn Hila­ri­us, auf einer bestimm­ten Rhein­in­sel ein Klo­ster zu errich­ten. Auf dem Weg von Poi­tiers nach Säckin­gen grün­de­te Fri­do­lin eine Rei­he von Kir­chen, die er alle Hila­ri­us weih­te, unter ande­rem an der Mosel und in Straß­burg. In der Rhein­in­sel beim heu­ti­gen Bad Säckin­gen erkennt Fri­do­lin end­lich sein lang gesuch­tes Ziel.

Die Gebei­ne des hei­li­gen Fri­do­lin wer­den heu­te in der öffent­lich zugäng­li­chen Fri­do­lins­ka­pel­le, auf der rech­ten Sei­te des Chor­raums im Fri­do­lins­mün­ster in Bad Säckin­gen, in einem reich ver­zier­ten, im Jah­re 1763 gefer­tig­ten Sil­ber­schrein auf­be­wahrt. Der glä­ser­ne Sarg ruht auf einem schwarz gebeiz­ten und mit Sil­ber beschla­ge­nen Sockel und wiegt über 300 kg. Jedes Jahr am Sonn­tag nach dem Gedenk­tag des Hei­li­gen am 6. März — also in die­sem Jahr ist es am Sonn­tag, den 9. März –  wird er in einer fei­er­li­chen Pro­zes­si­on durch die Stadt getra­gen und es ist ein gros­ses Fest im Ort.  Die­ses Ritu­al ist seit 1347 urkund­lich nach­ge­wie­sen. Viel­leicht will ja der eine oder ande­re auch ein­mal dar­an teilnehmen â€¦

Offen­sicht­lich ist der hl. Fri­do­lin als Für­bit­ter sehr gefragt. Und so ist es gar nicht so ver­kehrt, dass man auch ande­re Kir­chen und Kapel­len nach ihm benannt hat.

Zu unse­rer Kapel­le in Sig­lis­torf kann man im Inter­net die sehr nüch­ter­ne Beschrei­bung lesen:

Die 1969/70 nach Plä­nen von Fer­di­nand Pfam­mat­ter erbau­te Fri­do­lins­ka­pel­le ist ein soge­nann­ter Sicht­back­stein­kom­plex, der mit einem frei­ste­hen­den Glocken­turm auf sich auf­merk­sam macht und einen mar­kan­ten Akzent im Orts­bild Sig­lis­torf setzt. Über das als Zen­tral­raum auf­ge­fass­te, zelt­ar­ti­ge Kapel­len­in­ne­re spannt sich ein zum Chor hin anstei­gen­des, zwei­fach geknick­tes Pultdach.

Licht erhält der Raum durch die halb­rund aus­kra­gen­de Chor­wand aus Glas­bau­stei­nen sowie durch bunt­far­bi­ge Glas­be­ton­bil­der nach Ent­wür­fen des Gen­fer Glas­künst­lers Paul Monnier â€¦

Doch viel wich­ti­ger für eine Got­tes­haus ist es, wenn man spürt: Es ist nicht nur ein kunst­vol­ler Bau, son­dern hier wird gebe­tet. Und das geschah in die­sem Got­tes­dienst auf ganz beson­de­re und fröh­li­che Wei­se. Unter den Klän­gen von Orgel und Posau­ne wur­de nicht nur der hl. Fri­do­lin als Für­bit­ter ange­ru­fen, es wur­de auch – pas­send zur Jah­res­zeit – ein wenig Fas­nachts­got­tes­dienst gefei­ert mit gereim­ter Pre­digt und fröh­li­chem Mit­tun. Am Schluss waren alle dann noch herz­lich von Kapell­rat zu einem Apé­ro eingeladen.

nach
soben