Das Mit­ein­an­der hat sich schon bewährt

Das Mit­ein­an­der hat sich schon bewährt

Das Mit­ein­an­der hat sich schon bewährt

Am 27. Janu­ar wird der Pasto­ral­raum Möh­lin­bach errich­tet – die vier Pfar­rei­en arbei­ten schon zusammen

Vier Pfar­rei­en mit 5600 Katho­li­kin­nen und Katho­li­ken: Mit dem Errich­tungs­got­tes­dienst am Sams­tag, 27. Janu­ar, schlies­sen sich die Pfar­rei­en Möh­lin, Zei­nin­gen, Zuzgen und Wegen­stet­ten-Hel­li­kon zum Pasto­ral­raum Möh­lin­bach zusam­men. In den letz­ten Jah­ren haben sie ihre Zusam­men­ar­beit schon eingeübt.Land­schaft­lich bil­det das Gebiet des neu­en Pasto­ral­raums eine Ein­heit: Die vier Kirch­ge­mein­den (fünf poli­ti­sche Gemein­den) lie­gen alle im Tal des Möh­lin­ba­ches, der an den Hän­gen ober­halb von Wegen­stet­ten ent­springt und bei Riburg in der Gemein­de Möh­lin in den Rhein mün­det. Die Unter­schie­de sind jedoch gross. Möh­lin (in der Mund­art «Mee­li») stellt mit über 3400 Mit­glie­dern allein rund 60 Pro­zent der katho­li­schen Bevöl­ke­rung, von den andern drei Kirch­ge­mein­den zäh­len Wegen­stet­ten-Hel­li­kon und Zei­nin­gen je knapp unter 1000 Mit­glie­der, Zuzgen als klein­ste etwas mehr als 300. «Auch kir­chen­kul­tu­rel­le Unter­schie­de sind spür­bar», hat der desi­gnier­te Pasto­ral­raum­lei­ter Dani­el Rei­dy-Zehn­der fest­ge­stellt: «Möh­lin ist sehr libe­ral und offen, Wegen­stetten kann­te bis vor Kur­zem kei­ne Got­tes­dien­ste ohne Eucha­ri­stie.»Inzwi­schen haben die vier Pfar­rei­en jedoch, anfäng­lich aus einer Not­si­tua­ti­on, ihre Zusam­men­ar­beit eta­bliert. Seit dem Weg­gang des pen­sio­nier­ten Pfar­rers Wer­ner Bau­mann aus Möh­lin im Som­mer 2015 kam in den vier Pfar­rei­en ein gemein­sa­mes Got­tes­dienst­kon­zept zur Anwen­dung, in dem der Meh­le­mer Gemein­de­lei­ter Dani­el Rei­dy, der Wegen­stet­ter Pfar­rer Alex­an­der Pasal­i­di und die seit April 2017 in Zei­nin­gen wir­ken­de Pasto­ral­as­si­sten­tin Bet­ti­na Bischof abwech­selnd in allen Pfar­rei­en Got­tes­dien­ste hal­ten. Zei­nin­gen, Zuzgen und Wegen­stet­ten-Hel­li­kon hat­ten zuvor schon län­ge­re Zeit einen Seel­sor­ge­ver­band gebil­det. «Das wur­de von der Bevöl­ke­rung gut auf­ge­nom­men und hat das Ver­ständ­nis dafür wach­sen las­sen, was ein Pasto­ral­raum sein kann», berich­tet Rei­dy.

Jugend­ar­beit und Diakonie

Auch aus­ser­halb der Lit­ur­gie wird zusam­men­ge­ar­bei­tet. Seit Sep­tem­ber 2015 unter­rich­tet Lena Heskamp, die in Möh­lin als Jugend­ar­bei­te­rin und Reli­gi­ons­leh­re­rin ange­stellt ist, auch in Wegen­stet­ten. Sie hat den Lead in der Orga­ni­sa­ti­on der «öku­me­ni­schen Reli-Werk­statt» über­nom­men, die den Reli­gi­ons­un­ter­richt für die Ober­stu­fen­klas­sen in allen vier Gemein­den umfasst. «Das hat Türen auf­ge­stos­sen, weil Frau Heskamp bei Kin­dern und Eltern auch in Wegen­stet­ten gut ankommt», meint Rei­dy. «Die Leu­te haben gemerkt: Das funk­tio­niert.»Reli­gi­ons­un­ter­richt und Jugend­ar­beit sind denn auch der erste Schwer­punkt des neu­en Pasto­ral­raums Möh­lin­bach. Einen zwei­ten Schwer­punkt möch­te der künf­ti­ge Pasto­ral­raum­lei­ter in der Dia­ko­nie legen, wo bis jetzt noch kaum Struk­tu­ren vor­han­den sind. In die­sem Bereich wird Pasto­ral­as­si­sten­tin Bet­ti­na Bischof die Feder­füh­rung über­neh­men und Frei­wil­li­ge zur Mit­ar­beit zu gewin­nen suchen.

«Am Anfang ändert sich nicht viel»

Auf­grund der bis­he­ri­gen Annä­he­rung sagt Dani­el Rei­dy: «Für unse­re Mit­glie­der wird sich am Anfang nicht viel ändern, da die Zusam­men­ar­beit schon begon­nen hat.» Eigent­li­che Geg­ner der Pasto­ral­raum­bil­dung hat der Pro­jekt­lei­ter kei­ne aus­ge­macht, auch weil sich die Kirch­ge­mein­den klar für einen Zweck­ver­band ent­schie­den haben und eine Fusi­on der Kirch­ge­mein­den zur­zeit kein The­ma ist. Möh­lin­bach wird ein Pasto­ral­raum vom Typ B sein, ohne Gemein­de­lei­tun­gen. «Die Fra­ge nach mög­li­chen Ver­lu­sten wur­de gestellt, und in den ‹obe­ren› Pfar­rei­en besteht eine lei­se Angst vor einem Abbau von Got­tes­dien­sten», erklärt Rei­dy. Er ist aber über­zeugt: «Wir kön­nen Syn­er­gien gewin­nen, wenn wir gut zusam­men­ar­bei­ten und koor­di­nie­ren.» Einen Pfar­rei­rat gab es bis­her in kei­ner der betei­lig­ten Pfar­rei­en. Dani­el Rei­dy strebt jetzt aber an, einen Pasto­ral­raum­rat bil­den zu kön­nen.Eine per­so­nel­le Ände­rung steht dem neu­en Pasto­ral­raum bald bevor: Ende Mai wird Pfar­rer Pasal­i­di Wegen­stet­ten ver­las­sen und ins Ber­ner Ober­land nach Gstaad wech­seln. Mit einem mög­li­chen Nach­fol­ger als Pasto­ral­raum­prie­ster steht Rei­dy in Kon­takt, aber ein Ent­scheid ist noch nicht gefal­len. Min­de­stens in der Zeit von Juni bis Okto­ber die­ses Jah­res wird sich das Feh­len eines Mit­glieds im Seel­sor­ge­team bemerk­bar machen.Chri­sti­an von Arx

Der erste Pasto­ral­raum im Fricktal

Die offi­zi­el­le Errich­tung des Pasto­ral­raums Möh­lin­bach (AG 18) nimmt Bischof Felix Gmür in einem fei­er­li­chen Errich­tungs­got­tes­dienst am Sams­tag, 27. Janu­ar, um 17.30 Uhr, in der Kir­che St. Leo­de­gar in Möh­lin vor. Es ist der erste Pasto­ral­raum im aar­gaui­schen Frick­tal. Für den Bischof von Basel wird es ein «Frick­ta­ler Wochen­en­de», denn schon am Sonn­tag, 28. Janu­ar, wird er um 10 Uhr rund 22 Kilo­me­ter wei­ter öst­lich in Met­tau den Pasto­ral­raum Regi­on Lau­fen­burg (AG 21) errich­ten.Für die drei andern Frick­ta­ler Pasto­ral­räu­me ist der Zeit­plan noch unge­wiss. Rund um Rhein­fel­den ist der Pasto­ral­raum AG 19 nach dem Nein aus Kai­ser­augst blockiert. Im gros­sen Gebiet des Pasto­ral­raums AG 20 (mit Frick) ist eine Ver­zö­ge­rung ein­ge­tre­ten, nach­dem im Herbst ein­zel­ne Gemein­den den Pro­jekt­kre­dit abge­lehnt haben. Noch nicht gestar­tet ist das Pro­jekt AG 17 zwi­schen Möh­lin und Frick. Im angren­zen­den Ober­ba­sel­biet wird mit der Errich­tung des Pasto­ral­raums Fren­ke-Ergolz am 17. Juni gerech­net. cva
Redaktion Lichtblick
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