
Das Martinsfest als Einladung zur Begegnung
Wenn in unseren Pfarreien die Laternen leuchten und Kinder mit glänzenden Augen dem Schauspiel rund um den heiligen Martin folgen, dann wird Geschichte lebendig. Nicht als staubige Legende, sondern als Einladung, genauer hinzuschauen – auf andere und vielleicht auch auf uns selbst.
St. Martin-Spiel in ArlesheimMartin, der einst als Soldat in die Fussstapfen seines Vaters trat, erlebte vor den Stadttoren von Amiens eine Begegnung, die alles veränderte. Man könnte sagen: Er musste erst vom hohen Ross steigen, um dem Menschen vor ihm wirklich zu begegnen. Durch das Teilen seines Mantels gewann Martin eine neue Sicht auf das Leben.
Am 22. Oktober wurden in der Pastoralraumversammlung neben einem leckeren Essen auch die beschwerlichen und frohen Momente der einzelnen Pfarreien und Seelsorgeverbände geteilt. Im Pfarrsaal Dornach kamen viele Mitarbeitende aus den Pfarreien und Vertreter der Fachstellen zusammen, tauschten sich aus und informierten über laufende und kommende Projekte – auch über die Grenzen der eigenen Pfarrei hinaus. Trotz des spürbaren Personalmangels wird mit viel Engagement und Herzblut gearbeitet und vieles möglich gemacht.
Und genau das tut gut: sich sehen, sich mitteilen, sich gegenseitig stärken. Vielleicht ist das die eigentliche Botschaft des heiligen Martin für uns heute. Den Blick über die eigenen „Stadttore” hinaus richten. Ein freundliches Wort, eine unterstützende Geste, ein Zeichen der Wertschätzung – das wärmt auch heute noch. Ganz ohne Mantelteilung.
Annette Jäggi, Pfarreiseelsorgerin im SSV Angenstein

