Bereit für die gros­se Bühne

Am 20. Mai steigt in Rhein­fel­den das Fina­le der Tal­ent­büh­ne 2017. Die Ver­an­stal­tung soll nicht ein­fach eine wei­te­re Casting­show sein, son­dern Jugend­li­che ermun­tern, an ihrem Talent dranzubleiben.Sabi­ne Hass ver­schwin­det hin­ter dem Vor­hang und drückt den Knopf. Wumm! Kräf­ti­ge Beats fül­len den Saal bis unters Dach. Die Musik macht wach. Acht jun­ge Frau­en, die eben noch auf dem Sofa lüm­mel­ten, strecken ihr Rück­grat und span­nen die Mus­keln an. Dann las­sen sie sich ergrei­fen von der Kraft der Musik. Die Cho­reo­gra­fie sitzt.

Ein gefühl­tes Leben lang

Ali­na, Ana­sta­sia, San­dra, Mile­na, Ali­na, Lena, Vanes­sa und Natha­lie sind zwi­schen 14 und 16 Jah­ren alt und tan­zen schon län­ger als ihr hal­bes Leben. Im Kin­der­gar­ten­al­ter habe sie mit Tan­zen begon­nen, erzählt etwa San­dra. Heu­te berei­tet sie sich mit ihren Freun­din­nen auf einen wich­ti­gen Auf­tritt vor. Unter der Lei­tung von Sabi­ne Hass haben sich die jun­gen Frau­en zur Tanz­trup­pe «Joke­sters» for­miert, die am 20. Mai am Fina­le der Tal­ent­büh­ne 2017 auf­tritt. Sabi­ne Hass hat die Tanz­ta­len­te zur Teil­nah­me am Casting im ver­gan­ge­nen Janu­ar ermun­tert. Sel­ber tanzt sie eben­falls schon «gefühlt ein Leben lang», wie sie es for­mu­liert. Im ver­gan­ge­nen Jahr hat sie die Tanz­ga­le­rie Möh­lin gegrün­det. Ein Ort nicht nur zum Tan­zen, «son­dern auch, um Kin­der Kind sein zu las­sen und ihnen einen Treff­punkt zu bie­ten», sagt sie.

Als Preis winkt ein Auftritt

Mit die­ser Phi­lo­so­phie liegt sie ganz auf der Linie der Tal­ent­büh­ne-Ver­ant­wort­li­chen. Simon Hoh­ler, Mit­ar­bei­ter der Fach­stel­le für Jugend­ar­beit Juse­so Frick­tal und Mit­glied des Orga­ni­sa­ti­ons­ko­mi­tees (OK), sagt: «Die Tal­ent­büh­ne ist nicht ein­fach eine Casting­show. Wir legen Wert auf unser sozi­al­päd­ago­gi­sches Know-how und för­dern die Teil­neh­mer ganz­heit­lich.» Dazu gehö­re, dass man die Jugend­li­chen ermun­te­re, an ihrem Talent dran­zu­blei­ben. «Es braucht Mut, auf eine Büh­ne zu ste­hen und sich zu prä­sen­tie­ren. Wir bie­ten den Rah­men dafür und brin­gen die Talen­te wei­ter.» Die­sem «Nach­hal­tig­keits­ge­dan­ken» in der Talent­för­de­rung tra­gen auch die Prei­se Rech­nung, die es am Fina­le zu gewin­nen gibt. Der erste Platz jeder Kate­go­rie wird mit einer Auf­tritts­mög­lich­keit belohnt.

Sup­port vom Profi

Die Tal­ent­büh­ne ist ein grenz­über­schrei­ten­der Anlass, der heu­er zum 15. Mal statt­fin­det. Jugend­li­che zwi­schen 12 und 20 Jah­ren, deren Talent in eine der Kate­go­rien Tanz, Gesang, DJ, Rap oder Band passt, kön­nen kosten­los teil­neh­men. Über ein Casting eru­iert die Jury pro Kate­go­rie drei Final­teil­neh­mer. Zwi­schen Casting und Fina­le fin­den Work­shops statt, in denen Pro­fis den Büh­nen-Neu­lin­gen mit Rat und Tat zur Sei­te ste­hen.

Juse­so Frick­tal ist seit den Anfän­gen dabei

Orga­ni­siert wird die Tal­ent­büh­ne von acht Insti­tu­tio­nen im Bereich der Jugend­ar­beit. Seit 2013 ist die Ver­an­stal­tung grenz­über­schrei­tend. Zwi­schen Grenz­ach-Wyh­len und Bad Säckin­gen machen vier deut­sche Part­ner mit. Auf Schwei­zer Sei­te ist Juse­so Frick­tal seit den Anfän­gen dabei. Laut Juse­so-Mit­ar­bei­ter Simon Hoh­ler ist die Fach­stel­le via Per­so­nal­ko­sten und die Bereit­stel­lung von Infra­struk­tur finan­zi­ell in den Anlass invol­viert. Jeder der acht Mit­or­ga­ni­sa­to­ren schickt einen Ver­tre­ter ins OK.

Ungleich­ge­wicht wegen Castingshows

Am 20. Mai steigt das Fina­le in Rhein­fel­den. Die Qua­li­fi­ka­ti­on dafür war vor allem in den Spar­ten Gesang und Tanz nicht ein­fach. In die­sen bei­den Kate­go­rien gab es ins­ge­samt 24 Anmel­dun­gen für die Castings. In der Kate­go­rie Bands waren es gera­de mal drei Teil­neh­mer. Und in der Spar­te Rap mel­de­te sich nie­mand an. Die Casting-Shows im TV sei­en eben meist auf Gesang und Tanz fokus­siert, das erzeu­ge einen gewis­sen Nach­ah­mungs­ef­fekt, begrün­det Simon Hoh­ler das Ungleich­ge­wicht. Das OK wer­de sich wahr­schein­lich nach dem Fina­le über­le­gen müs­sen, die Kate­go­rien für eine all­fäl­li­ge wei­te­re Durch­füh­rung anzu­pas­sen.

Tan­zen bricht das Eis

Im Fall der «Joke­sters» ist dies Men­tor Shali­ja­ni. Der Pro­fi­tän­zer und Tanz­leh­rer ist Euro­pa- und Vize­welt­mei­ster im Break­dance und arbei­te­te unter ande­rem mit DJ Bobo und Xavier Naidoo zusam­men. Kein Wun­der, ver­schlägt es den jugend­li­chen Tän­ze­rin­nen ob so viel Erfah­rung zuerst ein­mal die Spra­che. «Hey, ihr müsst mit mir spre­chen!», for­dert Men­tor Shali­ja­ni die Grup­pe auf. Zum Glück zei­gen Musik und Tanz auch in die­sem Fall ihre posi­ti­ve Kraft: Nach und nach bricht das Eis zwi­schen den Tän­ze­rin­nen und ihrem Coach. Men­tor Shali­ja­ni ver­folgt auf­merk­sam die Cho­reo­gra­fie und schlägt an zwei, drei Stel­len Ände­run­gen vor. Wäh­rend zwei­er Stun­den fei­len die «Joke­sters»  an die­sem Tag mit dem Work­shop­lei­ter an ihrem Auf­tritt. Tal­ent­büh­ne, wir sind bereit! Tal­ent­büh­ne 2017Das Fina­le der Tal­ent­büh­ne fin­det am Sams­tag, 20. Mai 2017 ab 15 Uhr im Kur­brun­nen­saal in Rhein­fel­den statt. Infos zu den Fina­li­sten gibt es auf www.dietalentbuehne.com 
Marie-Christine Andres Schürch
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