Bald geht es für Maria nach Hause
Bald ist sie wieder daheim: Seit bald einem Jahr tourt die Kölliker Marienstatue durch die Pfarrgemeinde. Verschiedene Menschen haben die Maria beherbergt. Nun hat sie ihre letzte Station erreicht, bevor sie am 13. August 2017 zur Wiedereröffnung der katholischen Kirche Kölliken wieder nach Hause kommt.Abends haben wir Marie «Gute Nacht» gesagt
Seit dem 5. Juli 2017 wohnte die Kölliker Marienstatue beim Ehepaar Nideröst. Beide haben einen engen Bezug zur Kirchgemeinde, singen seit langem im Chor. Kennengelernt haben sie sich auf einer Jugendreise nach Berlin, seit bald 48 Jahren sind sie verheiratet.Wie haben Sie den Besuch der Maria erlebt?
Astrid Nideröst: Wir waren nicht die ganze Zeit da, doch das hat Maria wohl gut verkraftet.
Hansruedi Nideröst: Wir haben sie recht kurzfristig übernommen. Es wurden ja noch Leute gesucht, die die Statue beherbergen.
Gab es ein besonderes Erlebnis während der Zeit?
Astrid Nideröst: Ich habe eine kleine Andacht gehalten und es sind drei Frauen aus dem Chor gekommen. Abends haben wir ihr «Gute Nacht» gesagt. Und als wir wandern waren, hatten wir schon auch das Gefühl, sie schaut zu uns. Zum Beispiel, als wir uns verlaufen hatten.
Gab es Reaktionen auf die Anwesenheit der Statue?
Hansruedi Nideröst: Es gab kaum Reaktionen. Sie stellt einen gewissen Wert dar und wir haben nicht recht gewusst, wie publik wir ihre Anwesenheit machen sollen.
Astrid Nideröst: Es ist ja auch nicht die Mutter Gottes selber, die bei uns war, sondern eine Figur. Wir sind da nicht so sehr für das Meditative, Gfühlige.
Hansruedi Nideröst (mit einen Augenzwinkern): Wir sind da eher so Holzklötze.
Wie denken sie darüber, dass die Maria bald wieder nach Kölliken zurückkommt?
Hansruedi Nideröst: Eigentlich sollte man alle, die die Maria gehabt haben einladen zur Wiedereröffnung der Kirche und zur Rückkehr der Maria.
Astrid Nideröst: Auch wenn es nur eine Statue ist, man hat schon eine etwas andere Beziehung zu ihr bekommen, weil man sie so bei sich gehabt hat.
Das letzte Stück der Reise begleiten
Cäcilia Plansky kommt ein paar Minuten verspätet. Sie bringt ihre Tochter mit, die beim Transport hilft. Wie das Ehepaar Nideröst ist Cäcilia Plansky Kirchenchorsängerin und freut sich bereits auf die Wiedereröffnung der Kölliker Kirche. Wie kamen Sie auf die Idee, die Maria zu sich zu nehmen?
Cäcilia Plansky: Ich hatte von Anfang an die Idee, die Maria zu nehmen, doch da war sie schon «recht platziert». Dann hat Markus Corradini irgendwann gesagt, er suche noch zwei «Herbergen» und da habe ich mich dann gemeldet. Unsere Nachbarin Cécile Schor hatte sie auch und da habe ich die Maria schon besucht.
Was erhoffen Sie von der Anwesenheit der Statue?
Cäcilia Plansky: Da es im Moment eine schwierige Situation für meinen Mann und mich ist, freue ich mich einfach sehr, dass sie da sein wird. Und ansonsten vertrauen wir weiterhin auf sie, so wie wir das bisher auch gemacht haben. Der Bezug zu Maria ist seit Kindheit da – ich kenne es, dass eine Madonna von Haus zu Haus gegeben wurde.
Es ist die letzte Station der Maria, wie finden Sie das?
Cäcilia Plansky: Ich finde es schön, dass wir sie das letzte Stück begleiten dürfen, bis sie wieder an ihren Heimatplatz zurückkehrt.
Wissen Sie schon, ob Sie die Statue selber in die Kirche bringen?
Cäcilia Plansky: Das werden wir mit Beat Niederberger, dem Pfarreileiter, noch besprechen. Wir singen mit dem Kirchenchor zur Eröffnung und sind auf jeden Fall da.