Abschied nach fast 400 Jahren
Abschied nach fast 400 Jahren
Kapuziner verlassen an Ostern das Kloster in Olten
1646 wurde das Kloster in Olten gegründet. Nach 378 Jahren verlassen die letzten Brüder nun das Kapuzinerkloster und übergeben es an den Kanton.Noch ein paar wenige ältere Brüder sind es, die im Kloster in Olten leben. Deshalb hat die Schweizer Kapuziner Provinz beschlossen, das Kloster an Ostern dieses Jahres zu verlassen. In den 1920er-Jahren einst wichtige Drehscheibe der Mission und Heimatbasis der Kapuzinermissionare, die in verschiedenen afrikanischen und südamerikanischen Ländern sowie in Indonesien wirkten, hat sich die Situation kontinuierlich gewandelt. Sowohl vor Ort als auch in den Missionen wirken nur noch wenige Schweizer Brüder. Damit geht die Aufgabe des Klosters Olten, den Basisort für die Schweizer Missions-Kapuziner darzustellen, zu Ende.In den letzten Jahren wurden die Kapuziner stets vom Kanton Solothurn und von Spendern/innen unterstützt. Diese Mittel ermöglichten es ihnen, sich bis zuletzt — das heisst, bis Ende 2023 — mit ihrem sozialen Engagement in den Dienst der Bevölkerung zu stellen.Auch das Klostergebäude und der offene Garten hatten eine Bedeutung für die Menschen in Olten. Sie waren ein Treffpunkt für die unterschiedlichsten Menschen, die dort spontan oder für verschiedene Veranstaltungen zusammenkamen.Das Wohlwollen, das den Brüdern seitens der Bevölkerung entgegengebracht wird und die Beziehungen, die sie in den vielen Jahren zu den Menschen aufgebaut haben, machen den Abschied für beide Seiten schmerzlich — für die Brüder und für die Oltnerinnen und Oltner.
Leonie Wollensack