900 Men­schen sind «Ver­bun­den in der Stille»

  • Stil­le suchen, schwei­gend beten. Aus der Erfah­rung, welch star­kes Kraft­feld ent­steht, wenn Geüb­te gemein­sam medi­tie­ren, war in Clau­dia Not­hel­fer das Bedürf­nis gewach­sen, sich mit ande­ren medi­tie­ren­den Men­schen zusammenzuschliessen.
  • Im Febru­ar, kurz bevor das Coro­na­vi­rus in unse­ren All­tag ein­fiel, initi­ier­te sie, einem inne­ren Impuls fol­gend, das Medi­ta­ti­ons­netz «Ver­bun­den in der Stille».
  • Seit­her haben sich dem Medi­ta­ti­ons­netz 900 Men­schen ange­schlos­sen. Ab Pfing­sten wech­selt das gemein­sa­me Sit­zen in der Stil­le in einen neu­en Modus.
  Grund­le­gend für die Ent­ste­hung des Medi­ta­ti­ons­netz­werks «Ver­bun­den in der Stil­le» ist die tie­fe Über­zeu­gung, dass Medi­ta­ti­on bei­trägt zur Hei­lung des Ein­zel­nen, der Mensch­heit und der Erde. «Ganz beson­ders, wenn vie­le Men­schen gleich­zei­tig medi­tie­ren und in die­se licht­vol­le, hei­len­de Ener­gie gehen», bekräf­tigt Clau­dia Not­hel­fer.

Ver­bun­den­heit tut gut

Sowohl pri­vat als auch als Mit­ar­bei­te­rin der Fach­stel­le Bil­dung und Prop­stei der Römisch-Katho­li­schen Lan­des­kir­che befasst sich Clau­dia Not­hel­fer mit ganz­heit­li­chen For­men der Spi­ri­tua­li­tät und ist Leh­re­rin der Kon­tem­pla­ti­ons­schu­le «via inte­gra­lis». Sie erin­nert sich an den ver­gan­ge­nen Febru­ar: «Nach dem Jah­res­tref­fen der Leh­re­rin­nen und Leh­rer der Kon­tem­pla­ti­ons­schu­le via inte­gra­lis spür­te ich ein­mal mehr, wie gut die­se Ver­bun­den­heit tut und wie stark das Kraft­feld ist, das sich im gemein­sa­men Medi­tie­ren in einer gros­sen Grup­pe Geüb­ter auf­baut.» Dar­aus wuchs das Bedürf­nis, Men­schen, die regel­mäs­sig medi­tie­ren, kon­templie­ren, Stil­le suchen und schwei­gend beten, über­grei­fend zu ver­net­zen.

Stär­ker mit­füh­len, weni­ger urteilen

Durch das regel­mäs­si­ge Sit­zen in der Stil­le geschieht in den Men­schen viel an Öff­nung. Sie wer­den zuneh­mend sen­si­tiv, emp­fin­den stär­ke­res Mit­ge­fühl, nei­gen weni­ger zum Urtei­len. «Da tut es gut, sich mit Men­schen zu ver­net­zen, die ähn­li­che Erfah­run­gen machen», weiss Clau­dia Not­hel­fer. «Ich wünsch­te mir eine Platt­form mit Impul­sen und der Mög­lich­keit zum Aus­tausch über den spi­ri­tu­el­len Weg der Stil­le.»Im März wand­te sich Clau­dia Not­hel­fer mit ihrem Anlie­gen an die spi­ri­tu­el­le Lei­tung sowie den Prä­si­den­ten der Kon­tem­pla­ti­ons­schu­le via inte­gra­lis, Mar­grit Wenk, Regu­la Tan­ner und Jür­gen Lembke. Das war zu der Zeit, als das Coro­na-Virus die Schweiz erreich­te und aus ande­ren Län­dern auf­rüt­teln­de Nach­rich­ten über Erkrank­te und Ster­ben­de kamen.

Schwei­gend

Mar­grit Wenk und Clau­dia Not­hel­fer grün­de­ten kurz dar­auf das Medi­ta­ti­ons­netz «Ver­bun­den in der Stil­le». Es hat den Zweck eines Gebets­net­zes: «Kon­tem­pla­ti­on ist Gebet, schwei­gen­des Gebet ohne Wor­te. Wir ver­bin­den in der via inte­gra­lis die­ses schwei­gen­de Gebet häu­fig mit Anlie­gen, für die wir schwei­gend sit­zen und die Not schwei­gend dem schwei­gen­den und doch immer gegen­wär­ti­gen Gott hin­hal­ten», ver­deut­licht Clau­dia Not­hel­fer. Kon­tem­pla­ti­on sei kein Selbst­zweck, der Weg nach innen müs­se nach aus­sen füh­ren. «Wir sit­zen nicht nur für uns, son­dern für die Welt.»

Täg­li­che Impul­se an 900 Adressen 

Als das Medi­ta­ti­ons­netz star­ten woll­te, kam der Lock­down. So beschlos­sen die Initi­an­tin­nen, für jeden Tag einen Impuls mit einem Gebets­an­lie­gen zu ver­fas­sen und die­sen den Leh­ren­den der via inte­gra­lis sowie wei­te­ren Inter­es­sier­ten zu schicken. Der Start­brief erreich­te etwa 400 Per­so­nen, davon 100 Leh­re­rin­nen und Leh­rer, wel­che die Infos wie­der­um an ihre Grup­pen wei­ter­ga­ben. Täg­lich kamen neue Men­schen dazu, die davon erfah­ren hat­ten und um die Impul­se und um Auf­nah­me in das Netz­werk baten. «Inzwi­schen schrei­ben wir täg­lich fast 900 Adres­sen an», sagt Clau­dia Not­hel­fer. Sie und Mar­grit Wenk ver­fass­ten zu Beginn die Impul­se im täg­li­chen Wech­sel. Ein Auf­ruf unter den via inte­gra­lis-Leh­re­rin­nen und ‑Leh­rern brach­te vie­le Zuschrif­ten mit zusätz­li­chen Impul­sen für die täg­li­che Medi­ta­ti­on.Seit dem 22. März bekom­men die Men­schen täg­lich einen Impuls für das Sit­zen in der Stil­le, inzwi­schen ist die Grup­pe auf 900 Medi­tie­ren­de ange­wach­sen. Am Don­ners­tag­abend besteht zusätz­lich die Mög­lich­keit, via Zoom gemein­sam zu medi­tie­ren und sich anschlies­send aus­zu­tau­schen. Via inte­gra­lis-Prä­si­dent Jür­gen Lembke hält die Ein­la­dung mit dem ent­spre­chen­den Link dazu auf­recht und führt durch den Abend.

Neu­er Modus ab Pfingsten

Ab Pfing­sten wech­selt das gemein­sa­me Medi­tie­ren in einen neu­en Modus. Das Netz der Ver­bun­den­heit soll Bestand haben, die Impul­se wer­den jedoch anders über die Woche ver­teilt: Mar­grit Wenk ver­schickt einen Impuls zum Start in die Woche, mitt­wochs ist jemand aus dem Netz­werk an der Rei­he, am Don­ners­tag fin­den Medi­ta­ti­on und Aus­tausch via zoom statt. Vor dem Wochen­en­de kommt ein Impuls von Clau­dia Not­hel­fer und am Sonn­tag ein Vers mit Musik­tipp von Erich Schlumpf, bis vor kur­zem Mit­glied im via inte­gra­lis-Vor­stand.

«Wir wol­len das Kraft­feld halten»

Das Medi­ta­ti­ons­netz ist für Clau­dia Not­hel­fer «ein Her­zens­an­lie­gen». Sie ist des­halb dank­bar für die wohl­wol­len­de Unter­stüt­zung durch die Fach­stel­le Bil­dung und Prop­stei. Auch zeig­ten die vie­len bestär­ken­den Zuschrif­ten, dass ein Netz der Ver­bun­den­heit in Stil­le wirk­lich ein Kraft­feld sei. «Vie­le sagen, sie spür­ten die Ener­gie, wenn sie sich zu den Kern­zei­ten in die Stil­le setz­ten. Zu die­sen Kern­zei­ten ist immer eine Anzahl Men­schen am Medi­tie­ren», erzählt Clau­dia Not­hel­fer. «Wir wol­len das Kraft­feld hal­ten. Gemein­sam tra­gen wir die Stil­le, unser Gebet und unse­re Her­zens­lie­be in die Welt. Wir sind ver­bun­den im Wunsch nach Hei­lung, Wand­lung und Gerech­tig­keit.» Wer ger­ne die Impul­se erhal­ten und sich dem Media­ti­ons­netz «Ver­bun­den in der Stil­le» anschlies­sen möch­te, kann sich anmel­den bei . Kern­zei­ten (zu die­sen Zei­ten ist immer eine Anzahl Men­schen in der Stil­le): 7 – 8 Uhr / 11.30 – 12 Uhr / 17.30 – 18 Uhr / 19 – 20 Uhr 
Marie-Christine Andres Schürch
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