Vielfalt in der Einheit sichtbar machen

Vielfalt in der Einheit sichtbar machen

Vielfalt in der Einheit sichtbar machen

Am 9. März lud der Pas­toral­raum Basel-Stadt zum Begeg­nungs- und Entwick­lungstag. Im syn­odalen Stil tauscht­en sich die Teil­nehmenden über aktuelle The­men aus – und lern­ten vor allem, sich gegen­seit­ig zuzuhören.Vier Minuten sprechen als Auf­gabe für die eine, vier Minuten zuhören als Auf­gabe für den anderen. Anschliessend zwei Minuten wiedergeben, was die oder der andere gesagt hat. Dem Impuls wider­ste­hen, direkt etwas zu antworten, dafür sich in die andere Per­son hinein­ver­set­zen und die Dinge aus ihrer Sicht wiedergeben; darum ging es beim Begeg­nungs- und Entwick­lungstag, zu dem sich Mitar­bei­t­ende der Basler Pfar­reien und Mis­sio­nen ver­sam­melt hat­ten. Das The­ma: Äng­ste und Hoff­nun­gen, die aufkom­men, wenn die Anwe­senden an die Kirche in Basel denken. Die leeren Kirchen bere­it­en vie­len Teil­nehmenden Sorge. Auch, dass immer weniger junge Men­schen sich der Kirche zuge­hörig fühlen. Ange­sprochen wur­den ausser­dem die star­ren For­men in der katholis­chen Kirche, die der eine und die andere als hin­der­lich anse­hen. In diesem Zusam­men­hang kam auch immer wieder die Angst vor einem Schis­ma, also einem Auseinan­der­brechen der Kirche auf. Aber die Anwe­senden haben auch Hoff­nung. Ein Teil­nehmer, der ursprünglich aus einem anderen Land stammt, betonte die Offen­heit der katholis­chen Kirche in der Schweiz und die bedeu­tende Rolle, die die Laien hier bei uns bere­its spie­len. Eine andere Teil­nehmerin sieht die unter­schiedlichen Mei­n­un­gen als Chance. Erstens sei es nor­mal, dass Men­schen, wo immer sie Gemein­schaft leben, unter­schiedliche Mei­n­un­gen und Ansicht­en haben. Und ausser­dem halte das auch die Auseinan­der­set­zung mit The­men frucht­bar und lebendig. Man war sich später, in gross­er Runde einig: Es geht darum, die Vielfalt in der Ein­heit sicht­bar zu machen. Was eben­falls zu hören war: Genährt wird die Hoff­nung durch eine ordentliche Por­tion Gottver­trauen.Im zweit­en Ver­anstal­tungs­block stand das The­ma «Macht und Macht­miss­brauch» im Mit­telpunkt. Pater Mar­tin Föhn hielt einen Vor­trag, indem er die fol­gen­den Punk­te ansprach: die struk­turellen Ursprünge von Mach­tun­gle­ichgewicht, men­tale, emo­tionale und spir­ituelle For­men von Gewalt, die Prob­lema­tisierung des Begriffs der «heili­gen Kirche» und etablierte Prozesse und Struk­turen – wie beispiel­weise Ver­fahren, um Fälle von Miss­brauch sys­tem­a­tisch aufzuar­beit­en und verpflich­t­ende Präven­tion­skurse zum The­ma «Nähe und Dis­tanz» für Mitar­bei­t­ende der Kirche.Mit einem gemein­samen Mit­tagessen in der Gast­ge­berp­far­rei San Pio X. wurde der Begeg­nungstag been­det.Leonie Wol­len­sack
Leonie Wollensack
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